Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen – das gilt erst recht, wenn es sich dabei um einen Dauertest handelt! Und so weichen die Träume von Bullerbü, Schärenküste und endlosen Wäldern erst mal ganz realen Wohnmobil-Problemen: Die Gasflaschen sind leer. Der Sichtschutz für das Fahrerhaus ist eingerissen. Der Stöpsel für das Waschbecken in der Küche fehlt. Und die Windschutzscheibe ist wohl noch nie von innen geputzt worden! Dafür hat der Malibu neues Zubehör: ein paar Teller und ein Paar blaue Stiefel. Danke, Kollegen! Was sich nach rund 20.000 Kilometern zeigt: Es kann nicht schaden, hin und wieder einen Schraubendreher zur Hand zu nehmen und ein paar Schrauben festzuziehen. Vor allem die bei den viel genutzten Dachstaufächern haben es nötig.
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Die Sitzgruppe ist nicht so bequem wie erhofft

Malibu T 410
Für schwedische Fähren ist der Malibu mit seinen 6,66 Metern 66 Zentimeter zu lang: Wir müssen draufzahlen.
Was Tester Diether Rodatz schon nach wenigen Fahrmetern nervt: "das selten dämliche Pioneer-­Radio!" Es funktioniert zwar, aber bis es macht, was man möchte, dauert es ewig. Ansonsten notiert er: "Der Malibu ist ein angenehmes Reisemobil, gut verarbeitet, gut zu fahren und mit 148 PS flott motorisiert." Eigentlich ist er mit seinen 6,66 Metern Länge ein kompakter, wendiger, schlicht praktischer Typ. Für schwedische Fähren aber 66 Zentimeter zu lang: Die verdoppeln den Preis für die Passage von Helsingborg nach Helsingör. Na ja, nicht ärgern. Dafür bietet der Malibu auch mehr Komfort und Lebensraum als ein Sechs­-Meter­-Mobil. Kommt ein Schauer, und die sind ja selbst im schwedischen Sommer immer wieder möglich, lümmelt man sich einfach mit dem Buch in die Sitzgruppe. Oder besser: Man versucht's. Tester Rodatz fiel auf, dass die Sitzposition auf Dauer nicht so bequem ist wie erhofft. "Sitz­-Tisch­-Konstruktion total daneben. Man findet keinen gemütlichen Platz, was vor allem daran liegt, dass der Tisch nicht höhenverstellbar ist", kritisiert er.
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Die Brücken-Maut ist teuer für den langen Lulatsch

Die zweite Tour führt rund 1000 Kilometer quer durchs Land nach Mariefred zum Schloss Gripsholm in der Nähe Stockholms. Von dort an der Ostküste entlang über Söderköping, die Schären von Sankt Anna und Kalmar wieder Richtung Dänemark. Diesmal geht es über die Öresundbrücke – und wieder zahlt der Malibu doppelt so viel wie ein Sechs-­Meter-Auto, nämliche deftige 108 Euro. Testerin Peggy Hiltrop attestiert dem Malibu gute Reiseeigenschaften, lobt die gemütliche Beleuchtung per Lichtleisten, die bequemen Matratzen und die zahlreichen Staumöglichkeiten. Nur in der Garage muss man ein bisschen tricksen, um die Fahrräder sicher zu verstauen.


Fazit

von

AUTO BILD
Der Malibu hat mir richtig gut gefallen. Er ist handlich, bequem, und die Qualität stimmt auch. Was mich stört: Das Schloss an der Aufbautür sollte widerstandsfähiger sein. Als wir in Malmö einen Stadtbummel machten, wurde das Mobil aufgebrochen. Ein Teil unserer Urlaubskasse wurde gestohlen. Die Polizei meinte nur, kein Wunder, ein Schraubenschlüssel reicht, und die Tür ist auf. Ich finde, es sollten serienmäßig stabile Schlösser eingesetzt werden.