Was für ein Auftakt der Mazda Kap-zu-Kap-Tour vom Nordkap in Nordnorwegen zum Cape Tarifa im Südspanien! Während in Deutschland der Frühling auf dicke Hose macht und uns mit warmen Stunden und einer vollen Blütenpracht entzückt, herrscht am Nordkap winterliche Eiszeit. Mannshohe Schneeberge begrüßen uns, Schneefräsen versperren die Straße. Strahlte am Vortag noch die Sonne, zeigt sich das Nordkap zum Start der ersten Etappe von seiner rauen Seite. Uns wird schnell klar: Dieser Trip wird kein Kinderspiel. Wer schlau ist, tummelt sich jetzt mit Mann und Maus um den warmen Kachelofen. Für uns keine Option - wir müssen los!
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Video: Kap zu Kap Tag 1

Mazda-Partneraktion

Bild: AUTO BILD
Es ist still, es ist kalt, es ist menschenleer, als wir uns am 26. April 2014 um 5.30 Uhr an einem der nördlichsten Punkte Europas auf die Reise machen. Vor uns liegen rund 5600 Kilometer durch acht Länder: Norwegen, Finnland, Schweden, Dänemark, Deutschland, Belgien, Frankreich, Spanien. Die einzelnen Etappen sind zwischen 800 und 1200 Kilometer lang, uns steht pro Tag nur eine Tankfüllung plus ein Zwanzigliter-Kanister zur Verfügung. Schöne Bescherung! Heute sind es vom Nordkap nach Piteå schlappe 892 Kilometer. Nachdem uns auf den ersten 32 Kilometern ein norwegisches Schneeräum-Ungetüm den Weg zum Nordkap freischaufelt, sind wir kurze Zeit später auf uns allein gestellt. Allein, das bedeutet: ein AUTO BILD-Redakteur, die AUTO BILD-Leser Christian Hennes und Martin Vinh, sowie unser Mazda3 mit seinem 51-Liter-Tank.

Durch karges Land nach Süden

Auf den ersten 200 Kilometern geht es vorbei an kristallklaren Fjorden und durch lange, dunkle Natursteintunnel, die die kargen, norwegischen Gebirgsketten durchschneiden. Hoch und runter, Linkskurve, Rechtskurve – langweilig sind die Küstensträßchen hier nicht. Im dichten Birkenwald am Straßenrand knabbern Rentiere an den ersten Blättern, überm Wasser kreisen Möwen und Kraniche. In Finnland ändert sich das Bild. Die Berge entschwinden, alles wird platt, riesige Schneewände türmen sich rechts und links der Straße auf. Dahinter mäandern unzählige Flüsse und liegen riesige, zugefrorene Seen, auf denen Eisangler Forelle, Barsch, Hecht und Co. nachstellen. An der Tanke (nicht zum tanken, Pipistopp!) gibt's statt Chips Rentierherz, statt DVDs Equipment zum Eisangeln.
Nach zwei Stunden gemütlichem Cruisen durch "Suomi" entern wir Schweden. Und da wir einen Großteil der Tour in der Heimat von Pippi Langstrumpf unterwegs sind (fast 2000 Kilometer) taufen wir unseren roten Mazda3 in einer würdevollen, emotionalen Zeremonie am Grenzfluss Saaripudas nach der ABBA-Sängerin Agnetha Fältskog. Die schwedische Kult-Band hat nämlich exakt vor 40 Jahren den Grand Prix d'Eurovision de la Chanson (heute: Eurovision Song Contest) gewonnen.

Vom Nordkap (NOR) nach Piteå (SWE)
Am Fjord vorbei durch eine schneebedeckte Landschaft: Der AUTO BILD-Mazda3 in Nordnorwegen auf der Fahrt von Kap zu Kap.
Nach "Natascha", unserer tapferen Mazda-Dame von der Route3 (Hiroshima - Frankfurt) im letzten Jahr, sind wir also erneut in einem "Weibchen" unterwegs. Und zum Dank für ihren neuen Namen zaubert uns Agnetha fünf Kilometer nach Grenzübertritt einen Elch vor die Motorhaube. Wir grüßen das riesige  und zugleich putzige Huftier und absolvieren die restlichen 260 Kilometer nach Piteå beschwingt, voller Freude und mit einem winzigen Schluck aus dem Ersatzkanister (nur 19 km vor Pitea ging uns der Sprit aus) in der goldenen Abendsonne. Nach einem leckeren schwedischen Abendessen im "Stadshotell Pitea" fallen wir erschöpft ins Bett.

Von

Boris Pieritz