Beim Briefing am Frühstückstisch morgens um 6.00 Uhr am zweiten Tag der Mazda Kap-zu-Kap-Route entgleisen uns ein wenig die Gesichtszüge. Knapp 1200 Kilometer sollen wir heute schaffen. Wieder mit nur einer Tankfüllung plus 20-Liter-Ersatztank. Da auch dieser wundervolle Tag nur 24 Stunden hat und wir neben dem Pilotieren unseres Mazda3 "Agnetha" auch noch ein paar schöne  Fotos, Videos und Texte kreieren wollen, hilft nur noch beten. Aber wir brechen voll motiviert und musikalisch unterstützt von AC/DC-Klängen in Piteå auf.
Play

Video: Kap zu Kap Tag 2

Mazda-Partneraktion

Bild: AUTO BILD
Ständiger Begleiter linker Hand ist der Bottnische Meerbusen, an den sich die schwedische Autobahn schmiegt, auf der wir unterwegs sind. Am Ufer des Ostsee-Ausläufers reiht sich ein Pippi-Langstrumpf-Haus an das nächste, auf dem glitzernden Wasser holen Fischerboote ihre Netze ein. Hach. Dieses Landschaftsbild bleibt uns erhalten bis kurz vor Stockholm, wo wir gen Westen nach Västerås abbiegen. Wir passieren sonor klingende Städtchen wie Byske, Kåge, Skelefteå, Bergsbyn oder Örnsköldsvik.
Besonders bezaubernd ist das Gebiet "Höga Kusten" in der Provinz Versternorrlands, das im Jahr 2000 zum Weltnaturerbe erklärt wurde. Entlang einer imposanten Steilküste haben wir den stattlichen Meerbusen stets zu unserer Linken und brausen an kleinen Inselchen, riesigen Hängebrücken und wunderschönen Landsitzen vorbei. Sie fragen sich nun sicher: Was isst der reiselustige Mazda-Marathonfahrer eigentlich, wenn er in dieser herrlichen Gegend unterwegs ist und keine Zeit zu einem Lunch-Stopp hat? Hier die schaurig-schöne Antwort: Chips, Schokolade, Lakritz, Gummibärchen, Müsliriegel, Käsebällchen und diverse Cracker. Hinuntergespült mit wahlweise mit einer dunklen Koffein-Limonade oder einem nach Gummibärchen stinkenden Energydrink. Ihr Lieben daheim, bitte schaut nicht so genau hin, wenn wir wieder zurück sind von diesem Kalorien-Trip. Die fünf Mehr-Kilo trainieren wir ganz schnell wieder ab.
Das Thermometer des Bordcomputers klettert an diesem herrlich sonnigen Tag halbstündlich um ein Grad nach oben, sodass wir um die Mittagszeit satte 19 Grad genießen können. Das ist für diesen Breitengrad 400 Kilometer nördlich von Stockholm ein erstaunlicher Wert. Wir machen eine kleine Pause an einem malerischen See. Die einen angeln, die anderen nehmen ein kurzes Sonnenbad. In Sundsvall erfolgt dann nach rund 1300 Kilometern Einsamkeit die Rückkehr in die Zivilisation. Ein komisches Gefühl. Als erstes springen uns zwei riesige Skisprungschanzen ins Auge. Was dem Deutschen der Fußball, ist dem Schweden der Skisprung. Jede noch so kleine Stadt hat hier seine eigene Schanze.

Ein Staubbad für Agnetha

Die letzten 300 Kilometer absolvieren wir auf malerischen Landstraßen, die durch kleine Schwedendörfer schnurstracks gen Südwesten führen. Dabei genehmigen wir uns auch einen dezenten Ausritt auf eine knackige Staubpiste, um unserem Mazda3-Girl Agnetha eine Trockenfangopackung zu spendieren. Um 23.03 Uhr erreichen wir nach 15:34 Stunden Fahrzeit und 1161,7 absolvierten Kilometern erschöpft aber happy die alte Handelsstadt Jönköping in der Provinz Småland. Und wer ist in Jönköping geboren? Richtig – die gute Agnetha Fältskog, die Namenspatronin unseres treuen Mazda3. Gute Nacht Agnetha, gute Nacht Schweden! Morgen geht es über Dänemark und Deutschland (inklusive Boxenstop in Hamburg) bis nach Maaseik in Belgien.

Von

Boris Pieritz