Mazda Kap-zum-Kap Etappe 5: Von Bayonne zum Kap Tarifa
Etappe 5: Von Bayonne zum Kap Tarifa
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Wettrennen mit der Sonne: Am letzten Tag unserer Tour von Nord- nach Südeuropa muss Agnetha ihre Dauerläufer-Qualitäten unter Beweis stellen. Wir wollen noch vor Einbruch der Dunkelheit das Ziel am Kap Tarifa erreichen.
Unser Plan ist sportlich. Wir verlassen Bayonne frühmorgens um 7.18 Uhr, um spätestens zum Sonnenuntergang um 19 Uhr am Kap Tarifa zu sein, dem südlichsten Zipfel Europas und dem Ziel unserer Reise. Bedeutet: Wir haben nicht mal zwölf Stunden für die letzte, 1200 Kilometer lange Etappe quer durch Spanien. Pausen für Staus, Stopps für menschliche Bedürfnisse oder für einen Kaffee nicht eingerechnet. Aber alle sind fit, vor allem Christian und Agnetha, die den Rest des AUTO BILD-Teams frisch aufgetankt (Agnetha) und hellwach (Christian) vor dem Hotel in Bayonne erwarten. Also nehmen wir die Herausforderung an. Start! Ja, inklusive Martin. Keine Sorge, wir würden niemals einen Kameraden zurücklassen.
Video: Kap zu Kap Tag 5
Mazda-Partneraktion
Bild: AUTO BILD
Auf den ersten Kilometern stellt sich ein absurdes Gefühl ein. Sind wir hier in einer amerikanischen Gangsterkomödie? Warum? Weil wir im Morgengrauen aus der Vorstadt eines mondänen Badeortes in ein Land fliehen, in dem Spanisch gesprochen wird. Nicht lustig? Wir finden schon. Und amüsieren uns so köstlich darüber, dass wir gar nicht merken, wie schnell wir die spanische Grenze passieren. Die spanische? Beim Anblick des wunderschönen Baskenlandes kommt diese Frage tatsächlich auf. Weiße Häuser mit dunklem Holz, steile Hänge, saftiges Grün, wohin das Auge blickt. Nachdem Agnetha schon einen Tag zuvor ihren Willen durchgesetzt hat und uns einfach nach Waterloo gefahren hat, sind wir uns einen kurzen Moment nicht sicher.Diese Sicherheit kommt schnell wieder, als wir die Straßenschilder lesen. Nein, kein Spanisch. Baskisch ist hier Landessprache. Und 'Kontuz' ist offenbar das baskische Wort für 'Achtung'. Wieder was gelernt. Agnetha bewältigt die Steigungen im Baskenland mit dem ihr eigenen Gleichmut und ohne sich riesige Schlucke aus dem Tank dafür zu genehmigen. So ist es recht. Auf wunderbar ausgebauten spanischen Autobahnen rollen wir danach weiter in Richtung Süden. Immer mit unserem Ziel vor Augen. Das haben wir inzwischen so sehr verinnerlicht, dass sogar die Toilettenpausen immer kürzer ausfallen müssen. Am Stier an der Autobahn bei Salamanca konnten wir trotzdem nicht vorbeifahren. Wäre ja auch zu schade gewesen, Agnetha nicht standesgemäß in Spanien zu begrüßen.
Achtung, es wird geblitzt!
Kein Zweifel möglich: Wir sind in Spanien.
Für die schroffe Schönheit der Extremadura haben wir aber natürlich ein Auge. Man kann sich ihr schlicht und einfach nicht entziehen. Nicht mal, wenn sie nur in der Ferne am Auto vorbeizieht. Das zweite Auge müssen wir auf Höhe Caceres aber definitiv auf den Tacho richten. Man hat uns an einer Raststätte vor fleißig blitzenden Polizisten in der Region gewarnt. Alles kein Problem für uns. Wir haben ja Agnetha. Und die entschleunigt uns im Innenraum so sehr während sie selbst beschleunigt, dass gar kein Stress aufkommen will. Heiß wird es erst kurz vor dem Ziel nochmal, als die Mitfahrer im blauen Mazda3 im Rückspiegel auftauchen. Aber nicht nur da. Außerhalb von Agnetha steigt die Temperatur ab Cadiz auf kuschelige 34 Grad. Wir können dank Klimaanlage dennoch kühlen Kopf bewahren und erreichen gut gelaunt um 19.39 Uhr Tarifa. Unsere selbst gesteckte Zeit von etwas unter 12 Stunden Fahrzeit haben wir damit nicht halten können. Aber wir sind bei strahlendem Sonnenschein angekommen. Das Wettrennen mit der Sonne geht also an uns. Was für ein Abschluss!