Nebelschwaden wabern durch den Raum, Blitze zucken ungeduldig, Laser wandern ferngesteuert über Wände und Decken, aus den Lautsprechern dröhnt der Bass und versucht dir das Trommelfell zu zerfetzen. Holla die Waldfee – Mazda haut auf die Tonne. Was die ganz Großen können, kann der kleine Autobauer aus Hiroshima ... noch lange nicht. Das alles wirkt doch eher bemüht, als gekonnt. Wir sind in den Docklands von London, wo Mazda erstmals seinen neuen Dreier aus dem Sack lässt, besser gesagt aus der Kiste eine improvisierte Rampe ein paar Meter runterfahren lässt.

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Mazda feiert den neuen Dreier

Parallel in fünf Städten rund um den Globus schauen sich Journalisten diesen ersten öffentlichen Akt im Leben des neuen Dreiers an. In New York, St Petersburg, Melbourne, Istanbul und eben hier in London. Großer Bahnhof für Mazdas erfolgreichstes Modell. Auf den Tag genau vor zehn Jahren lief der erste Dreier in Hofu, rund 150 Kilometer von Hiroshima vom Band, über 3,5 Millionen wurden seitdem gebaut. Jeder dritte weltweit verkaufte Mazda ist ein Dreier. Weder Nebelfetzen noch Laserfeuerwerk können davon ablenken, dass der neue Dreier ein schönes Auto geworden ist. Mazda hat zweifellos seine Linie gefunden. Das Design knüpft an CX-5 und Sechser an, die Proportionen stimmen, der Wagen wirkt modern, nicht aber von Sicken und Kanten zerhackt oder überfrachtet. Vor allem im Innenraum hat Mazdas Golfkonkurrent deutlich gewonnen. Beim Cockpit mit zentralem Drehzahlmesser haben die Japaner offensichtlich genau hingeschaut, wie Audi oder BMW das machen. Alles ist übersichtlich, klar strukturiert, Materialien und Oberflächen – so zumindest der erste schnelle Eindruck – von einer Qualität, die wir bislang von Mazda in dieser Klasse nicht kannten.Ein Start-Stopp-System hat jeder Dreier an Bord, der große Benziner mit 165 PS nutzt zudem i-ELOOP, um Sprit zu sparen (Im Schiebebetrieb und beim Bremsen wird Energie in Kondensatoren gespeichert, das entlastet die Lichtmaschine). Wer will, kann den Dreier mit reichlich Technik-Bling-Bling und einem modernen Multimediasystem inklusive großem Bildschirm und Multifunktions-Knopf auf der Mittelkonsole aufrüsten. Sogar ein Head-up-Display (auf eine kleine Plexiglasscheibe projiziert) gibt es jetzt. Und allerlei Assistenten wie Spurwechselwarner, eine Notbremsfunktion oder einen radargestützten Kollisionswarner. Trotz nahezu gleicher Größe hat der Dreier je nach Motorisierung bis zu 70 Kilo abgespeckt und scheint nun auch mehr Platz zu haben. Vor allem auf der Rückbank, da war der alte Dreier ja nun wirklich kein Held. Der Kunde kann unter drei Ausstattungslinien und vier Motoren (drei Benziner, ein Diesel) wählen. Ab Oktober kommt zunächst der Fünftürer, im nächsten Januar folgt das Stufenheck in Form eines viertürigen Coupés, ähnlich dem Sechser. Für 2014 ist zudem ein Spardiesel mit rund 110 PS geplant, der kaum mehr als drei Liter verbrauchen soll, Kombi und Dreitürer stehen vorerst nicht auf dem Plan.
Konkrete Preise nennt Mazda zwar noch nicht, lässt aber bereits durchblicken, dass der Dreier kaum teurer wird. Der Einstieg mit 100-PS-Benziner dürfte wie bisher bei knapp unter 17.000 Euro beginnen. Genaueres folgt, wenn sich der Nebel gelichtet hat.