Mazda3 (Typ BM): Gebrauchtwagen-Test
Mazda3 im Check: Ist der Kompakte als Gebrauchter eine Empfehlung?

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Der Mazda3 (Typ BM) gilt als solide und ist optisch top. Doch steht er als Gebrauchtwagen auf der Hebebühne, zeigt der Kompakte alte Schwächen!
Die dritte Generation des Mazda3 wurde von 2013 bis 2019 gebaut. AUTO BILD hat sich ein Exemplar aus dem Jahr 2015 mit 139.000 Kilometern Laufleistung herausgesucht. Beim Gebrauchtwagenhändler steht er für 9380 Euro zum Verkauf. Der Puls steigt an, als wir feststellen, dass der auf dem Aufkleber vom Bremsflüssigkeitswechsel notierte Kilometerstand noch gar nicht erreicht wurde. Der Bremsenservice erfolgte 2018, der Streckenzähler im Kombi-Instrument zeigt im Juli 2020 allerdings ein paar Kilometer weniger an. Hat da einer an der Uhr gedreht? Doch der vermeintliche Kriminalfall entpuppt sich schnell als Abschreibfehler: Anstelle des aktuellen notierte der Mechaniker damals aus Versehen den planmäßigen Kilometerstand für die nächste Wartung. Sherlock Holmes kann sich beruhigt wieder hinlegen, während wir mit dem Mazda3 auf Testfahrt gehen. 150 Diesel-PS und 380 Newtonmeter – das schreit nach Autobahn und Langstrecke. Nicht nur theoretisch schafft der Skyactiv-D 150 mit seinem 51-Liter-Tank mehr als 1000 Kilometer. 2013 kam der kompakte Diesel im AUTO BILD-Test auf überschaubare 4,9 Liter Durchschnittsverbrauch, ein guter Wert!
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Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.Konzeptbedingte Probleme beim Diesel
Weniger beachtlich die Fahrleistungen: Um die 200 km/h zu erreichen, müht sich unser handgeschalteter Testwagen ziemlich ab, da hätten wir mehr Bums erwartet. Beim Beschleunigen nach einem Schaltvorgang gibt es zeitweise spürbare Leistungseinbußen. Dafür kann es mehrere Gründe geben, doch beim Diesel sind oft Verkokungen Grund für den zwischenzeitlichen Leistungsabfall. Unter anderem beim Abgasrückführungsventil, das nicht mehr richtig oder verzögert schließt. Des Weiteren können die Leitschaufeln des Turbos durch Ruß zeitweise klemmen. Das Problem ist konzeptbedingt, lässt sich durch eine chemische Reinigung beheben.
Auffällig viel Rost am Unterboden
Komplizierter ist die Sache mit der Ölverdünnung, über die Skyactiv-D-Besitzer häufiger klagen. Um den Partikelfilter zu reinigen (Regenerationszyklus), spritzen die Injektoren verspätet Diesel nach, der nicht im Brennraum entzündet wird, sondern im Partikelfilter für Temperatur und freien Durchsatz sorgen soll. Problem: Ein Teil des Kraftstoffs sickert über die Zylinderwände an den Kolbenringen vorbei in den Ölkreislauf. Das passiert besonders häufig bei Kurzstreckenautos, die häufig regenerieren müssen. Symptom: Ölstand über Maximum. Die Gefahr: Motorschäden durch mangelnde Schmierung. Beim Kauf checken, ob der Ölwechsel in auffällig kurzen Intervallen durchgeführt wurde.Außerdem ratsam: Auf der Hebebühne kann Sherlock Holmes die Lupe rausholen, denn bei unserem nur gut vier Jahre alten Testwagen zeigt sich am Unterboden auffällig viel Rost. Kennen wir leider von vielen älteren Mazda. Fazit: Der große Diesel begeistert mit kleinem Verbrauch, aber nicht mit viel Leistung – und birgt ein paar teure Schwachstellen. Die soliden Benziner ohne Turbotechnik sind auch sparsam. Leider hier schon notwendig: ein Rostcheck.
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