Mercedes A-Klasse (W 169): Gebrauchtwagen-Test
Der Benz mit doppeltem Boden

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Die abgelöste A-Klasse ist solide wie Hausmannskost – aber Vorsicht: Auch dieser Mercedes rostet! AUTO BILD hat ein fünf Jahre altes Modell getestet und zeigt, worauf beim Kauf zu achten ist.
Schnell muss es gehen. Zwei Scheiben Toast, dazwischen etwas Tomate, Käse und Schinken. Zack, fertig ist das Sandwich. Hier geht es um den kleinen Hunger zwischendurch. Was die zweite Generation der Mercedes A-Klasse (W 169, 2004 bis 2012) damit zu tun hat? Wie unser Snack hat auch sie einen doppelten Boden. Die sogenannte Sandwichbauweise, bei der Motor und Getriebe teils unter das Auto rutschen und die Passagiere praktisch oberhalb der Technik thronen, erlaubt ein effektives Raumkonzept. Inklusive ebenen Kofferraums, viel Platz für alle Mitfahrer und einer übersichtlich hohen Sitzposition. Zudem ist der Innenraum höchst variabel: Rückbank zusammenklappen oder demontieren – das geht im Handumdrehen.
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Gegen Aufpreis ist der Beifahrersitz auch umleg- sowie herausnehmbar. Theoretisch noch während einer Ampel-Rotphase kann aus der Limousine ein Kleinlaster werden. So fix ist sonst keiner in dieser Klasse. Ein weiterer Sandwich-Vorteil: Die Karosserie ist sehr übersichtlich. Kein Vergleich zu dem eng geschnittenen, unpraktischen Nachfolgemodell W 176. Der alte Baby-Benz ist kein stylisches Kunstprodukt der Marketingabteilung, sondern ein echter Kumpel, der sich vor ehrlicher Arbeit nicht scheut. Dazu passen die Motoren, die allesamt sehr zuverlässig sind. Die Diesel (82 bis 140 PS) sind zudem sparsam, ab Juli 2005 zählte der Rußpartikelfilter zur Serienausstattung. Der meistverkaufte Diesel ist der A 180 CDI mit 109 PS, er begnügt sich mit fünf bis sechs Litern.Die Benziner (95 bis 193 PS) verbrauchen deutlich mehr, laufen aber auch wesentlich ruhiger. Kein Tipp ist das Topmodell A 200 Turbo mit 193 PS: Der Frontantrieb stößt an seine Grenzen, der Verbrauch liegt locker bei zwölf bis 13 Litern. Gekauft hat ihn kaum jemand, weshalb Mercedes die Produktion bereits 2010 einstellte – ebenso wie den unförmigen, unbeliebten Dreitürer. Ebenfalls kein Hit ist die stufenlose Automatik Autotronic, die teure Reparaturen nach sich ziehen kann. Bleibt als weitere mögliche Baustelle der Rost an den Türunterkanten. Doch viele betroffene Autos wurden von Mercedes auf Kulanz repariert. Lassen Sie sich den Sandwich-Benz also gut schmecken.
Weitere Tipps zur zweiten Generation der A-Klasse lesen Sie in der Bildergalerie.
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Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.Fazit
Wer ein kleines Auto mit hoher Sicherheit und variablem Innenraum sucht, ist mit dem A gut bedient. Wichtig: auf Rost an Türen und Hauben achten.
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