So lang wie ein Golf, innen so geräumig wie ein Maybach: Das ist der F600, den Mercedes-Benz auf der Tokyo Motor Show (22.10. bis 6.11.) zeigt. In dem Forschungsauto läßt sich der Abstand zwischen den quer wie längs verstellbaren Vorder- und Rücksitzen auf bis zu 1345 mm verlängern. Doch der Clou ist nicht die Beinfreiheit, sondern das Antriebskonzept, das schon 2012 marktreif sein soll. Im F600 "Hygenius" surrt und schnurrt nämlich eine neue Brennstoffzelle, die in der Spitze 115 PS und 350 Nm mobilisiert.

Gespeist wird das Aggregat vom Wasserstofftank, der im Sandwichboden steckt. Der Verbrauch beträgt 3,2 l/100 km, die Reichweite 400 Kilometer. Die Brennstoffzelle, die kommende Technik nach dem Benzin-Hybrid, erzeugt aus der chemischen Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff Strom. Die Mercedes-Lösung verspricht 30 Prozent mehr Leistung und 16 Prozent weniger Verbrauch als bisher. Nicht benötigte Energie (die zum Beispiel beim Bremsen anfällt) wird in einer Lithium-Ionen-Batterie gespeichert.

Damit funktioniert der F600 fast wie ein Hybridauto: elektrisch beim Einparken oder im Stop-and-go-Betrieb, im Brennstoffzellen-Batterie-Verbund bei schnellerer Fahrt. Die um 40 Prozent kompaktere Brennstoffzelle ist unter der vorderen Haube untergebracht, der drehmomentstarke Elektromotor in den Hinterachsträger integriert. Die elektrische Leistung von 90 PS reicht aus, mehrere Einfamilienhäuser mit Strom zu versorgen.