Mercedes C-Klasse (W204): Gebrauchtwagen-Test
Jetzt wird die C-Klasse günstig

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Der Nachfolger steht beim Händler, gebraucht wird der edle Benz bezahlbar. Was taugt die Mercedes C-Klasse zum Polo-Kurs? Und wie steht es bei ihren Vorgängern?
Mercedes A und B – na ja. Gute Autos, aber die haben Vorderradantrieb. Wahre Fans der Marke mit dem Stern wollen das nicht. Für sie gehört Hinterradantrieb zum Daimler wie Maultaschen zum Ländle. Den gibt’s aber erst ab der C-Klasse. In diesen Tagen und Wochen fährt Version fünf (W205) vor, rechnet man Urahne 190 (W201) von 1982 mit. Grund genug, sich die vorherige Generation, intern W 204 genannt, genauer anzuschauen. Die wird jetzt günstig! Wir finden im Online-Autohaus einen typischen Vertreter-Kombi von Ende 2008: 220 CDI Automatik mit Flottenpaket: Navi, Tempomat, CD-Radio, Sitzheizung. Das Zählwerk meldet fast 175.000 Kilometer. Zu viel, sagen Sie jetzt? Quatsch! Im AUTO-BILD-Dauertest fährt eine Limousine dieser Baureihe unerschütterlich in Richtung 400.000 Kilometer. Da schockt uns die Laufleistung des 220ers nicht.
Eher schon, dass der letzte Stempel 2012 ins Scheckheft kam. Die B-Wartung ist fällig. Macht 500 Euro. Der Händler hat ein Einsehen mit uns: "Okay, machen wir vorher noch." Unser Exemplar stammt noch aus der Zeit vor der großen Modellpflege, ist lange vor März 2011 vom Band gerollt. Nachteil: Im Innenraum haben die Materialien den Stern nicht verdient. Das zeigt sich schon an der Mittelkonsole des Testwagens. Hier schimmert die Grundierung des Softlacks durch. Aber sonst? Tadellos. Die Wangen der Stoffsitze haben noch keine Abreibung verpasst bekommen, wirken neuwertig. Während der Probefahrt verhält sich der Benz still wie eine Autobahnkapelle. Nichts knarzt oder knispelt. Die Automatik reicht die fünf Stufen sanftmütig wie ein Therapeut an die Hinterräder. Der Vierzylinder-Diesel nagelt beruhigend aus dem gedämpften Maschinenabteil. Dazu der Kurs: keine 12.000 Euro, deutlich weniger als ein Drittel des Neupreises. Natürlich sind die modellgepflegten Modelle ab Frühjahr 2011 teurer, Diesel-Kombis beginnen bei 15.500 Euro. Dafür gibt's neue Lampen und Schürzen, ein hochwertigeres Cockpit, Start-Stopp-Automatik, überarbeitete Motoren, und die Vierzylinder sind mit 7G-Tronic erhältlich. Was fehlt zum Autofahrer-Glück? Gelegentlich etwas mehr Platz, denn die C-Klasse ist realistisch gesehen nur ein Viersitzer. Aber mehr Mercedes als A- oder B-Klasse. Was bei unserem Testwagen aufgefallen ist, und auf welche Mängel Käufer beim gebrauchten W 204 außerdem achten sollten, erfahren Sie in der Bildergalerie. Außerdem werden wir auch einen Blick auf den W 203 und den W 202.
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Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.Fazit
Insider wissen: Vier-Augen-C-Klassen vom Typ W 203 aus dem ehemaligen Borgward-Werk sind sorgsamer gegen Rost geschützt als die aus Sindelfingen. Aber: T-Modelle (immer aus Bremen) haben dennoch oft an der Heckklappe rund ums Deckelschloss und Nummernschild Korrosion. Für die gerade abgelöste C-Klasse W 204 gilt: Die ist nicht nur im AUTO BILD-Dauertest top, auch beim TÜV liefert sie gute Ergebnisse. Und die Preise sinken seit dem Modellwechsel. Für den alten W 202 können sie gar nicht tiefer fallen. Hier herrscht Schnäppchen-Alarm!
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