Kein Zweifel, bei Mercedes meinen sie es ernst mit der Elektrifizierung für die Masse. Auf den kompakten EQA folgt nun der praktische EQB als guter Freund der Familie. Wie der Name schon vermuten lässt, liefert der GLB die technische Basis. (Wichtige Tipps für den Neuwagenkauf im Internet)

Äußerlich unterscheiden die beiden so auch nur die beim Stromer verbundenen Rückleuchten, geänderte Schürzen und die aerodynamisch geglättete Front. Im Zusammenspiel mit windschlüpfrigeren Alus konnte so ein cw-Wert von 0,28 erreicht werden. Sehr ordentlich für ein SUV. Auch innen geht es vertraut zu. Auf Wunsch kommt der 4,68 Meter lange EQB als Siebensitzer. Ein Alleinstellungsmerkmal, allerdings sollte die Besatzung in Reihe drei nicht über 1,65 Meter groß sein. Wer die hinteren Reihen umschmeißt, erhält einen bis zu 1620 Liter großen Kofferraum, beim Fünfsitzer sind es sogar bis zu 1710 Liter (GLB: 1805 Liter).

Der Motor des Elektro-SUVs hat bis zu 292 PS

Für standesgemäßen Vortrieb sorgen Elektromotoren in zwei Leistungsstufen. Im EQB 300 4Matic stehen 228 PS parat, im EQB 350 4Matic sind es sogar 292 PS. Da beide Versionen bei 160 km/h abgeregelt sind, unterscheiden sie sich eigentlich nur in der Beschleunigung. Während der "Kleine" für den Sprint auf 100 km/h acht Sekunden benötigt, erledigt der 350er die Übung in 6,2 Sekunden. Wir sind beide gefahren und meinen, der 300er reicht. Und wer es beim Beschleunigen nicht ganz so eilig hat und dafür weniger Zeit an der Ladesäule verbringen möchte, sollte sich noch bis 2022 gedulden. Dann kommt eine reichweitenoptimierte Version mit Frontantrieb.
Mercedes EQB 300 4Matic
Nach WLTP soll der 66,5 kWh-Akku des EQB 300 für 419 Kilometer reichen. Bei angezeigten 21 kWh Verbrauch schafft er das nicht.
Bild: Daimler AG

Die versprochene Reichweite scheint unrealistisch

Doch auch die beiden Allradler sollen nach WLTP 419 Kilometer schaffen. Das setzt allerdings voraus, dass auch der versprochene Verbrauch von 18,1 kWh realisiert werden kann. Bei der ersten Fahrt kamen wir nach Bordcomputer kaum unter 21 kWh. Ein erster Test wird Klarheit schaffen. Schon heute ist klar, dass die Kombination aus kompaktem SUV und E-Motor hier gut funktioniert. Der gemütliche EQB rollt weich und entspannt dahin, verleitet zur gelassenen Fahrweise. Ein richtiger Mercedes eben. Auch wenn wir uns ein paar Details wie die sehr simpel ausgelegten B-Säulen-Verkleidungen und die nackten Türrahmen hochwertiger wünschen. Das gilt vor allem im Hinblick auf die stolzen Preise. 55.000 bzw. 58.000 Euro sind happig. Ob sich da wirklich die Masse angesprochen fühlt, bleibt abzuwarten. (Unterhaltskosten berechnen? Zum Kfz-Versicherungsvergleich)

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Mercedes EQB 300 4Matic
Mercedes EQB 300 4Matic
Mercedes EQB 300 4Matic
Kamera
Mercedes EQB im ersten Check
Technische Daten Mercedes EQB 300 4MATIC • Motoren: zwei E-Motoren • Leistung: 168 kW (228 PS) • Drehmoment: 390 Nm • Batteriekapazität: 66,5 kWh • maximale Ladeleistung: AC 11 kW/ DC 100 kW • Antrieb: Allrad, Einganggetriebe • Länge/Breite/Höhe: 4684/1834/1701 mm • Kofferraum: 495-1710 l • Leergewicht: 2175 kg • 0-100 km/h: 8,0 s • Vmax: 160 km/h • Verbrauch: 18,1 kWh/100 km • Reichweite: 419 km • Preis ca. 55.000 Euro.
Malte Büttner
Dem EQB ist anzumerken, dass er mit viel Akribie vom GLB umgemodelt wurde. Der E-Antrieb passt gut zum SUV, läuft leise und souverän. Negativ bleiben Detailmängel und der hohe Preis. AUTO BILD-Urteil: 2