Mercedes GLE Coupé/BMW X6: Vergleich
Stiehlt der GLE dem X6 die Show?

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Mercedes mischt jetzt mit bei den SUV-Coupés – und will das Original BMW X6 übertrumpfen. Dann muss im GLE ein ganzer Kerl stecken!
Bild: Martin Meiners
Der Gipfel der automobilen Unvernunft liegt exakt auf 1,28 Meter Höhe. So hoch steht die Abrisskante des BMW X6 – eines technisch fragwürdigen SUV-Coupés von über zwei Tonnen, dem das Feigenblatt des ordentlichen Kofferraums fehlt. Wie das geht? Bestens, denn BMW hat's erfunden, schon über 280.000 Kunden weltweit haben viel Geld für das Spielzeug hingeblättert – Ende der Diskussion. Aber nicht Ende der Mode, denn sie weckte Nachahmer wie das Mercedes GLE Coupé, dessen Ziel lautet, sportlicher zu sein als das Original. Müssen wir den Gipfel der Unvernunft also demnächst neu vermessen?
Im Mercedes GLE lässt es sich auch in Reihe zwei aushalten

Höher auslaufendes Dach: Im Vergleich zum X6 finden im GLE hinten auch Erwachsene ausreichend Platz.
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Der BMW-Motor hat merklich mehr Mühe mit dem SUV-Coupé

Der Reihensechser klingt sportlich, aber auch etwas gequält – die 303 PS schleppen schwer am X6.
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Dessen Reihensechser klingt präsent, aber unter Last auch gequält. Der Einzelturbo hat gut zu schleppen, gehört noch zur älteren Motorgeneration (N55). Dennoch rennen die Brocken gut 250 km/h laut Tacho – und gönnen sich dann 30 bis 35 Liter. Wer jetzt nicht nach gelassenen, drehmomentstärkeren Dieseln ruft, der gurgelt auch mit Wodka.
Große Räder verhageln beiden geschmeidigen Abrollkomfort

Überholt rechts: Der Mercedes GLE zeigt sich im Vergleich dynamischer als sein Münchner Konkurrent.
Also steckt man das Geld besser in Komfort, die Schiffe sind schließlich teuer genug: 5800 Euro kostspieliger als ein X5, Mercedes verlangt 6307 Euro mehr als beim normalen GLE. Dafür fahren Luxus-Leckerlis wie elektrisch öffnende Hecktüren, Leder (bei BMW) oder Rückfahrkamera und dynamisches Kurvenlicht (bei Mercedes) schon serienmäßig mit. Schlimm genug, dass schlüsselloses Öffnen in beiden Autos um 1000 Euro zusätzlich kostet – gehören solche Gimmicks nicht unbedingt dazu, wenn die Show stimmen soll? Der Gipfel der Unvernunft liegt bei diesen Autos automatisch höher.
Fazit
Mercedes hat den X6 weitgehend kopiert – aber das GLE Coupé hat mehr Platz, ist spitzer und sportlicher als das Original. Zwei Punkte Vorsprung zählen beim Kauf nichts. Da geht es um die Show, ach, seien wir ehrlich: ums Angeben. Und da spielt der Stern jetzt groß mit!
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