Mercedes setzt für die Zukunft auf das Potenzial seiner V-Motoren. Elektro, Erdgas und Co - alles schön und gut. Aber bislang kann keine der neuen Technologien den Verbrennern in puncto Reichweite und Betankungszeit das Wasser reichen. Die Stuttgarter sind sich sicher: Auch in Zukunft können Ottomotoren sinnvoll und zeitgemäß eingesetzt werden. Voraussetzung hierfür ist eine konsequente Weiterentwicklung der Technik. Mercedes packt den Stier also bei den Hörnern. Das Motorenregal von CL- und S-Klasse wird umsortiert, ein neues V8- sowie ein neues V6-Aggregat eingeordnet. Die Talente der Neuen: CGI-Direkteinspritzung, Downsizing und Turboaufladung.
Besonders eindrucksvoll präsentiert diese neuen Begabungen der Nachfolger des 5,5-Liter-V8. Er hat 15 Prozent seines Hubraums eingebüßt, muss sich nun mit 4,7 Liter fassenden Brennräumen begnügen. Dank des Einsatzes zweier Turbolader mobilisiert das Aggregat jedoch 435 PS, rund zwölf Prozent mehr als sein Vorgänger. Turbolader-bedingt stieg auch das Drehmoment. Statt 530 Nm stehen nun 700 Nm bereit, und das schon ab 1800 Umdrehungen in der Minute. In Kombination mit der CGI-Direkteinspritzung sank der Verbrauch nach Herstellerangaben um satte 22 Prozent. Spülte der CL500 vorher 12,3 Liter durch seine Brennräume, soll der neue Motor einen Verbrauch von 9,5 Litern ermöglichen. Ebenfalls um 22 Prozent sollen die CO2-Emmissionen gesunken sein. Damit müssten nun noch 244 Gramm pro Kilometer verantwortet werden. Zu den Fahrleistungen, die das neue Aggregat CL500 und S500 befähigen soll, gab Mercedes bisher keine Informationen.

Im Überblick: Alle Infos zur S-Klasse

Etwas weniger kraftvoll, dafür umso flexibler gibt sich das zweite neue Pferd im Mercedes-Motoren-Stall. Der weiterhin 3,5 Liter große V6 aus S350 und Co. wurde grundlegend modifiziert. Er hat nun einen Zylinderwinkel von 60 Grad (vorher 90 Grad), ist ebenfalls mit der Benzin-Direkteinspritzung CGI bestückt und hat zudem serienmäßig eine Start-Stopp-Einrichtung an Bord. Das Konzept der Modularität soll das Aggregat zur wahren Allzweckwaffe machen: So soll der Motor sowohl in zukünftigen Hybrid-Modellen einsetzbar sein, als auch mit dem Allradsystem 4MATIC kombiniert werden können sowie als Turbo-V6 noch mehr Leistung bereit stellen. Doch schon ohne die zusätzliche Aufladung stellt der neue 350er 306 PS zur Verfügung. Das sind 34 PS mehr als der Vorgänger zu bieten hatte. Gleichzeitig stieg das Drehmoment von 350 auf nun 370 Newtonmeter. 7,6 Liter soll der neue V6 verbrauchen. Ab Herbst 2010 feiert die neue V-Motoren-Generationen ihren Start mit dem neuen V8 in der CL-Klasse.

Von

Stephanie Kriebel