Mercedes S 500 Plug-in Hybrid: Fahrbericht
Asket im Anzug

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Ein Mercedes steht für Luxus und Leistung – das wird sich auch bei der Hybrid-S-Klasse nicht ändern. Wir haben den Sternträger mit Doppelherz ausprobiert.
An Luxus und Leistung zu rütteln, daran ist bei Mercedes nicht zu denken. Wie die Schwaben ihr Ziel – den CO2-Ausstoß der Neuwagenflotte bis 2021 auf 95 g/km zu senken – stattdessen erfüllen wollen, zeigen sie mit dem S 500 Plug-In-Hybrid, der in diesen Tagen in den Handel kommt: Mit einem Verbrauch von 2,8 Litern und einem CO2-Ausstoß von 65 g/km ist der Asket im Anzug nicht nur die sauberste S-Klasse aller Zeiten, sondern stempelt selbst den Smart zum Schluckspecht.
Das Antriebsduo überzeugt mit Kraft und Sparsamkeit
Video: Mercedes S 500 Plug-in Hybrid
Sparsamer Benz
In Sachen Vortrieb bleiben keine Wünsche offen

Geht richtig gut: Für die Hybrid-S-Klasse gibt Mercedes 5,2 Sekunden von 0 auf Tempo 100 an.
"Wer nur schwarze Gummi-Streifen auf den Asphalt brennt, wird nie ein grüner Fahrer", sagt Entwicklungschef Weber und gibt der S-Klasse deshalb ein probates Mittel gegen notorischen Bleifüße mit auf den Weg: "Vorausschauende Betriebsstrategie" nennen seine Ingenieure dieses Technologiepaket, das den Realverbrauch des Luxusliners zumindest halbwegs in die Nähe der Katalogwerte bringen soll, in dem es die Navigationsdaten beim Mix zwischen Stromer und Verbrenner genauso berücksichtigt wie den Abstand zum Vordermann.
Die S-Klasse leitet ihren Fahrer zum Sparen an

Digitale Informationszentrale: Was der Antrieb gerade macht, erfährt der Fahrer im zentralen Display.
Das reine Gewissen gibt es allerdings nur, wenn der Strom nicht vom Generator an Bord erzeugt, sondern aus der Steckdose gezapft wird, sagt Weber und lenkt den Blick auf die Ladeklappe, die wenig elegant im hinteren Stoßfänger verborgen ist. Über sie zapft der 8,7 kWh große Akku drei Stunden an der Haushaltssteckdose oder zwei Stunden an der so genannten Wallbox, die Mercedes allerdings selbst bei einer S-Klasse nicht zum Nulltarif spendiert, sondern für kleinliche 600 Euro mitliefert. Weil sich aber auch Weber nur schwer vorstellen kann, dass Kunden in Schlips und Kragen gerne mit dem Ladekabel hantieren, wird die S-Klasse der erste elektrische Mercedes, bei dem niemand mehr Strippen ziehen muss: "Noch in dieser Modellgeneration bringen wir ein System zum induktiven Laden", verspricht der Vorstand. Dann muss man den Luxusliner nur noch passgenau über einer entsprechenden Metallplatte im Garagenboden parken und der Strom fließt ganz von alleine.
So überzeugend die S-Klasse als Plug-In-Modell zum Sparer wird, weiß niemand besser als die Schwaben, dass am Ende über den Erfolg der neuen Technik auch der Preis entscheidet und die Zeiten für heftige Hybrid-Aufschläge passé sind. Deshalb haben sie bei der Positionierung des ausschließlich in der Langversion lieferbaren Plug-In-Hybrids auch in der Preisliste die Nähe zum S 500 gesucht: Mit 108.944,50 Euro kosten beide Limousinen auf den Cent das gleiche.
So überzeugend die S-Klasse als Plug-In-Modell zum Sparer wird, weiß niemand besser als die Schwaben, dass am Ende über den Erfolg der neuen Technik auch der Preis entscheidet und die Zeiten für heftige Hybrid-Aufschläge passé sind. Deshalb haben sie bei der Positionierung des ausschließlich in der Langversion lieferbaren Plug-In-Hybrids auch in der Preisliste die Nähe zum S 500 gesucht: Mit 108.944,50 Euro kosten beide Limousinen auf den Cent das gleiche.
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