Mit 236.334 Euro gehört der ab September erhältliche SL 65 AMG zu den teuersten Autos Deutschlands – dank 630 PS und 1000 Newtonmetern aber auch zu den stärksten. Was ist dieser Superlativ auf der Straße wert? Speziell gestylte 19-Zoll-Räder, zwei klingenförmige Kühlergrill-Lamellen in Hochglanz-Chrom sowie eine eigenständige Auspuffanlage kennzeichnen das Topmodell ebenso wie die üppige Serienausstattung mit Navigationssystem, B&O-Soundanlage und dem Nackenföhn Airscarf. Ums Einheizen kümmert sich aber vor allem der mächtige V12. Neue Turbolader, Krümmer und optimierte Wastegate-Kanäle erwirken gegenüber dem Vorgänger eine Leistungssteigerung um 18 PS. Streichelt man das Gaspedal, rollt der SL genüsslich brummelnd und gesittet durch die Stadt. Gibt man ihm die Sporen, soll er unter mächtigem Grollen nach nur 11,8 Sekunden 200 km/h schnell sein.

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Von wegen Boulevard-Cruiser

Autobahnritte machen also viel Spaß, Landstraßentouren allerdings auch. Seitenneigung in Kurven vermindert die serienmäßige Active Body Control zuverlässig. Spurtreu jagt der SL ums Eck, lässt sich spielerisch dirigieren. 170 Kilogramm will AMG gegenüber dem alten Modell abgespeckt haben. Trotz aller Diät ist das hohe Gewicht auf der Vorderachse aber weiterhin zu spüren. Zunächst schiebt der SL sanft über die Vorderräder, bevor das Heck langsam nach außen drängt und vom fein regelnden ESP zurück in die Spur geholt wird. Der erste Tankstopp zwingt zur Pause. AMG verspricht 11,6 Liter – 2,4 Liter weniger als bisher. Die flotte Testfahrt quittiert der Bordcomputer mit 15,8 Litern. Vorbehaltlich unserer Verbrauchsrunde im Test scheinen damit die spritsparenden Maßnahmen dennoch zu greifen – der Vorgänger konsumierte im Test noch 17,8 Liter.Mehr Fotos dieses Traumcabrios sehen Sie in der Bildergalerie.

Von

Carsten Paulun