Mercedes SL 65 AMG: New York Auto Show 2012
Das Kraftwerk

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Mercedes rollt auf der New York Auto Show 2012 den SL 65 AMG ins Scheinwerferlicht. Der neue Super-Roadster mit Sechsliter-Biturbo-V12 leistet üppige 630 PS und kostet so viel wie ein Reihenhaus in ruhiger Vorstadtlage.
Mercedes-Benz zeigt auf der New York Auto Show 2012 (6. bis 15. April) das neue Topmodell seiner SL-Baureihe R 231. Der SL 65 AMG markiert vorerst den Leistungs-Gipfel der frisch aufgelegten Roadster-Legende. Unter der Haube arbeitet der zwangsbeatmete 6,0-Liter-V12, der im Grunde auf dem im Jahr 2002 eingeführten Triebwerk M275 basiert, jedoch dank leistungsfähigerer Turbolader 18 PS mehr leistet als im Vorgänger. Macht insgesamt 630 Pferde. Und die lässt der Über-SL bei Bedarf hemmungslos auf die Hinterräder los – von wegen Boulevard-Cruiser. Die Affalterbacher versprechen einen Sprint auf 100 in gerade einmal vier Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit ist elektronisch auf 250 km/h begrenzt.
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Der SL 65 markiert den Gipfel der Baureihe – bis AMG eine "Black Series" vom R 231 bringt.
Mercedes-Benz 300 SL: Der Alles-Überflügler
Nun, Mercedes beruft sich auf die Anfänge der inzwischen fünf Jahrzehnte andauernden SL-Geschichte. Schließlich standen die Lettern SL einst für "Sport" und "Leicht". Der Neue hat, unter anderem dank seines Vollaluminium-Rohbaus, gegenüber seinem stählernen Vorgänger immerhin 170 Kilo abgespeckt. Die Markteinführung des SL 65 AMG erfolgt im September. Für den Preis (ab 236.334 Euro) des Super-Roadsters gibt's auch ein Reihenhaus in ruhiger Vorstadtlage. Bilder vom SL 65 zeigen wir oben in unserer Bildergalerie!
Fazit
Im Jahr 2004 gewann der 6,0-Liter-V12, intern M275 genannt, den "Engine of the Year"-Award. Heute ist er überholt, weil er aus einer Zeit stammt, in der noch kein Automanager ersthaft über Elektroautos sprach und Otto-Motoren spritdurstige Kraftwerke und keine Range-Extender waren. Im R 231 gibt M275 sein Abschiedskonzert. Mal ehrlich Mercedes: Mit Hilfe größerer Turbos 18 PS mehr aus den zwölf Töpfen zu kitzeln, ist keine hohe Motorenbaukunst. Und wenn die Pressemitteilung damit prahlt, dass der Carbon-Heckdeckel von SL Nummer sechs fünf Kilo weniger wiegt, dann fehlt es wohl tatsächlich an epochalen Neuerungen.
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