Mitsubishi renoviert sein kleines Zugpferd: Der Space Star bekommt neben optischen Retuschen auch ein technisches Update. Fahrbericht!
Zumindest im Modellprogramm der Japaner ist der Kleinwagen das stärkste Zugpferd – mit über 4000 Zulassungen im ersten Quartal 2016 liegt der Mitsubishi Space Star vor den beiden SUVs ASX und Outlander. Rechtzeitig zum Frühjahr hat Mitsubishi dem Kleinen nun ein Facelift verpasst. Front- und Heckpartie wurden allerdings nur dezent aufgefrischt, etwa mit geänderten Stoßfängern sowie mit einem vergrößerten oberen Kühlergrill mit Gitter und Chromeinfassung. Hinten gibt es eine neue Heckschürze und Rückleuchten mit LED-Technik.
Mit umgeklappten Rücksitzen ist der Kofferraum 912 Liter groß.
Unverändert blieben die Maße des Space Star. Auf knapp 3,80 Meter Länge bietet er innen angemessen viel Platz und eine hervorragende Übersicht. Mit 235 Litern Ladevolumen fällt der Kofferraum zwar etwas knapp aus, wächst nach Umklappen der asymmetrisch geteilten Rückbanklehnen auf 912 Liter. Außerdem lassen sich unter dem Ladeboden in einem praktischen Unterflurfach (optional) zahlreiche Utensilien sicher aufbewahren. Von den leichten Retuschen im Innenraum profitieren vornehmlich die höheren Ausstattungsversionen. Applikationen in Chrom und Klavierlack sowie ein Multifunktionslenkrad werten das eher nüchterne Kleinstwagen-Ambiente mit reichlich Hartplastik geschickt auf.
Das Basis-Benziner hat 71 PS
Neue Rückleuchten mit LED-Techik verleihen dem gelifteten Space Star mehr Pfiff.
Nicht nur die Designer durften beim Facelift ran, auch die Techniker konnten mitmischen. Zum Beispiel mit einer leicht modifizierten Abstimmung von Fahrwerk (straffere Federn) und elektrischer Servolenkung (geänderte Kennlinie) verpassten sie dem Space Star ein agileres Handling. Tatsächlich kann sich der Federungs- und Abrollkomfort in dieser Klasse sehen lassen, und die Neigung zum Untersteuern fällt jetzt weniger stark aus als beim Vorgänger. Keinen Handlungsbedarf sahen die Techniker bei der Motorisierung. Als Basisantrieb dient ein Dreizylinder mit 1,0 Liter Hubraum und 71 PS – das reicht, um im Stadtverkehr mitzuschwimmen und für kurze Überlandfahrten. In 13,6 Sekunden beschleunigt der Space Star damit auf Tempo 100 und erreicht – mit einigem Anlauf – 172 km/h Spitze.
Die Laufruhe ist vorbildlich
Applikationen in Chrom und Klavierlack sowie ein Multifunktionslenkrad werten das Cockpit auf.
Wer flotter unterwegs sein will, greift lieber zum neun PS stärkeren 1,2-Liter, der noch aufgeregter die typische Dreizylindermusik zwitschert, fast zwei Sekunden schneller auf Tempo 100 und maximal 180 km/h schnell ist und so eher zum Spaß-Star taugt. Vorbildlich bei beiden: die Laufruhe, ein leichtgängiges Fünfgangschaltgetriebe und ein niedriger Verbrauch (1.0: 4,2 Liter Super; 1.2: 4,0 Liter S, jeweils Normverbrauch kombiniert). Übrigens: Für staugeplagte Großstädter hat Mitsubishi noch den Space Star mit stufenlosem CVT-Getriebe parat. Preislich beginnt der Space Star 1.0 BASIS bei 7990 Euro, das Topmodell 1.2 MIVEC Clear Tec CVT mit Extra-Paket (15-Zoll Alus, Bi-Xenon-Scheinwerfer, SmartKey-System, Klimaautomatik) kostet 16.490 Euro. Fünf Jahre Garantie sind immer dabei.
Der erste Eindruck täuscht. Zwar öffnen die Türen beim Suzuki Celerio angenehm weit ...
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... und erleichtern den Einstieg, ...
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... vorn fühlen sich große Gäste aber beengt. Die dünnen Polster lassen sich nicht weit genug verschieben.
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Auch das Blech wirkt dünn, die Materialanmutung insgesamt bleibt schlicht.
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Völlig unzureichend: Der Verstellbereich der Kopfstützen im Fond. Bei Unfall droht ein Schleudertrauma – wenn nicht mehr.
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Für Sperrgut klappt die geteilte Fondlehne nach vorn – das war's. Eigentlich gut, nur bleibt eine dicke Stufe am Boden. Getränkemarkt? Puhh!
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Allerdings nennt Suzuki als Einziger eine Anhängelast. Bis zu 400 Kilo dürfen an den Haken.
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Der 68 PS starke Dreizylinder muss mit dem Leichtgewicht im Test (832 Kilo) kaum kämpfen, ...
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... erreicht nach 12,7 Sekunden als Erster die 100-km/h-Marke.
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Die lang übersetzten und hakelig zu schaltenden Gänge (der zweite reicht bis 100 km/h) ...
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... bremsen beim Überholen aber spürbar ein. Und auch das hölzern ansprechende Fahrwerk ...
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... sowie die diffuse Lenkung verführen nicht gerade zu sportlichen Einlagen. Schon wieder getäuscht.
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Platz sechs mit 424 von 750 Punkten: Suzuki Celerio 1.0 – viel Platz für wenig Geld. Agilität und Komfort aber mau.
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Der Name täuscht. Einst stand Space Star bei Mitsubishi für einen kompakten Van, ...
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... heute für einen 3,71-Meter-Knirps.
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Während wir hinten anständig sitzen, ...
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... mangelt es vorn ...
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... und auch im Kofferraum an Platz. Zudem erschwert der Mitsubishi das Beladen mit einer 74 Zentimeter hohen Ladekante und der schmalsten Kofferluke (80 cm).
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Funktionalität mit Fehlern: Das Nachrüst-Radio nervt genauso ...
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... wie die Griffschalen der Türen.
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Der kleine Dreizylinder röhrt sportlich und müht sich redlich, wer aber an Lkw vorbei will, braucht Geduld, ...
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... oder rührt eifrig in der gut flutschenden Fünfgang-Box. Doch Vorsicht, ...
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... für temperamentvolle Eileinlagen taugt der Space Star eher nicht. Die teigige, gefühllose Lenkung liefert nur ansatzweise Rückmeldung, ...
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... und das schwammige Fahrwerk zeigt sich schnell überfordert. Anlässlich fieser Bodenwellen schlägt der Mitsubishi schon mal durch – auch ohne die volle Zuladung (409 Kilo) auszuschöpfen.
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Deutlich beruhigender wirkt da die beste Bremsleistung aller sechs Minis. Aus 100 km/h steht der Space Star nach 36,5 Metern, also 2,4 Meter vor Aygo und Twingo. Stark! Da täuscht nichts.
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Platz fünf mit 433 von 750 Punkten: Mitsubishi Space Star 1.0 – extrem günstig, allerdings eingeschränkter Komfort.
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Mini modern! Mit 3,46 Metern hat Toyota hier den Kürzesten – der uns optisch und online aber nicht zu kurz kommen lässt.
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Im knuffigen Aygo lässt sich per WLAN surfen, stehen Smartphone-Inhalte via Mirror Link zur Verfügung. Schöne neue Welt; ...
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... allerdings eher für zwei, denn auf der ungemütlichen Rückbank wird es eng, ...
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... gibt es Frischluft nur über Ausstellfenster, ...
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... und fürs Gepäck bleibt ein schmaler Schlitz hinter einer 79 Zentimeter hohen Ladekante.
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Schade, denn die Federung reicht auch für Reisen – wenngleich wir bei 2,34 Meter Radstand keine Wunder erwarten können, ...
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... die wir auch vom drehfreudigen, untenrum aber müden 69-PS-Motörchen nicht verlangen sollten.
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Für den Testwagenpreis von 12.799 Euro dürften aber ein weniger blecherner Türklang, ...
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... Vordersitze mit verstellbaren Kopfstützen und auch mehr Rundumsicht drin sein.
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Platz vier mit 434 von 750 Punkten: Toyota Aygo 1.0 – modern und auch bequem, aber müde und hinten eng.
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Echt schrullig, der Kleine. Als Einziger trägt der Twingo Motor und Antrieb hinten.
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Das beschert ihm einen sensationell kleinen Wendekreis (8,90 m) und macht ihn wendig wie ein Wiesel.
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Dazu das angenehme Platzangebot und die geschmeidige Federung, die einen guten Mittelweg zwischen fest und flauschig findet.
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Mit 10.990 Euro im Testtrimm kommt der sympathische Franzose nicht mal besonders teuer – fast möchte man sagen, so sehen Sieger aus.
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Doch diese Chance verschenkt Renault mit merkwürdigen Macken. Hinten gibt es nur Ausstellfensterchen, Griffschalen ersetzen stabile Bügelgriffe, ...
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... der Tank öffnet nur per Schlüssel, ...
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... die Vordersitze sind zu hoch ...
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... und die Fondlehne zu steil. Mon dieu!
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Und dann der Motor. Versteckt sich unter einer verschraubten Platte, macht die Ölkontrolle so zur Bastelstunde ...
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... und liefert in keiner Drehzahllage Dampf (15,2 Sekunden bis 100 km/h!). Dafür dann 5,9 l/100 km verlangen?
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Platz drei mit 436 von 750 Punkten: Renault Twingo ENERGY SCe 70 – für die Stadt ideal, allerdings mit funktionalen Schwächen.
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Korea kann's! Der i10, Hyundais Kleinster, präsentiert sich für 12.480 Euro (Testwagenpreis) schon als ziemlich komplettes Auto.
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Gute Ausstattung bis hin zu Klimaanlage und beheiztem Lenkrad, ...
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... ansehnliche Inneneinrichtung, fünf Jahre Garantie ohne Kilometerlimit.
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Auch das gute Platzangebot, ...
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... der große Kofferraum ...
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... und die schmusige, aber leicht schaukelige Federung ...
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... sowie die gute Elastizität des Dreizylinders ...
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... lassen uns zufrieden in den ordentlichen Sitzen lümmeln.
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Sogar beim Bremsen überzeugt der Hyundai, steht aus 100 km/h im Mittel nach 36,6 Metern.
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Was also zu Platz eins fehlt? Ein verbindlicheres Handling, weniger Durst ...
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... und eine modernere Multimedia-Ausrüstung. Navigation gibt es nur im Zubehör, Internet oder Assistenzsysteme gar nicht.
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Platz zwei mit 461 von 750 Punkten: Hyundai i10 1.0 – ein echt gutes Auto zum fairen Preis, aber wenig vernetzt.
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Ganz oben wird's teuer. So ausgestattet, wie der Up diesen Vergleich gewinnt, kostet er 14.470 Euro. Also 61 Prozent mehr als Preisknüller Mitsubishi ...
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... und immer noch 16 Prozent mehr als der zweitplatzierte Hyundai. Das muss einem der Spaß erst mal wert sein! Wer sich den Luxus leistet, fährt gefühlt aber eine halbe Klasse höher als in den Mitstreitern.
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Die Federung straff genug für engagierte Fahrweise und trotzdem allen Unebenheiten gegenüber mit den größten Reserven, ...
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... der Innenraum geräumig und solide verarbeitet, ...
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... der Motor kultiviert und durchzugsstark, ...
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... die Lenkung genau und gefühlvoll, ...
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... die Schaltung leicht und präzise, ...
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... die Sitze fest und bequem, ...
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... die Bedienung logisch.
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Dazu noch tolle Connectivity und City Stop – so modern wie der kleine Wolfsburger ist hier keiner.
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Und trotzdem sind 14,1 Sekunden auf Tempo 100 sowie 5,9 l/100 km zu viel. Bei über 14.000 Euro sollte das besser gehen.
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Technik von gestern: Auch der VW Up will zum Tanken per Schlüssel geöffnet werden.
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Platz eins mit 469 von 750 Punkten: VW Up 1.0 – geräumig, komfortabel und solide, aber auch teuer.
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Das Fazit: "Großer Respekt vor kleinen Autos! Angesichts schlanker Abmessungen und geringer Kosten steht fest: Um 10.000 Euro reichem zum Glück. Die automobile Grundversorgung gewährleisten alle, am souveränsten tritt der Up auf. Doch ...
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... der VW lässt sich seinen Vorsprung auf die Konkurrenz auch teuer bezahlen. Der kaum schlechtere Hyundai fährt deutlich günstiger, der passable Mitsubishi kostet fast 5500 Euro weniger als der Up."