Der Motorsport ist einer der größten Sportarten der Welt, aber keine olympische Disziplin. Eine Marktlücke, glaubt Stéphane Ratel. Mit seiner SRO-Organisation, die beispielsweise die GT3-Meisterschaft Blancpain GT Series austrägt, hat er daher am vergangenen Wochenende erstmals die Motorsport Games in Vallelunga veranstaltet.
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Insgesamt standen sechs Disziplinen auf dem Programm: Formel 4, GT3, TCR, Driftsport, Kart und E-Sports. Gewonnen hat Russland mit einer Goldmedaille und zwei Bronze-Medaillen. Die Goldmedaille sicherte sich Russland dank Klim Gavrilov im TCR-Rennen.
Motorsport Games
Russland gewann am Wochenende in Vallelunga die Motorsport Games
Deutschland landete im Medaillenspiegel auf Rang acht – dank einer Silber-Medaille durch Niklas Krütten in der Formel 4.
Nach den Motorsport Spielen stellt sich wieder einmal die Frage: Sollte der Rennsport eine olympische Disziplin werden?
Das gängigste Gegenargument: Im Motorsport zählt mehr die Maschine als der Mensch. Auf die Formel 1 mag das zutreffen. Ein Fahrer aus dem Williams-Team zum Beispiel wird niemals die Chance auf eine Medaille haben. Aber in diversen Motorsport-Serien kommen Einheitsautos zum Einsatz, in anderen wird durch eine Balance-of-Performance versucht, die Unterschiede zwischen den Rennautos auszugleichen und diese auf ein Leistungsniveau zu bringen.
Dazu kommt: Das Material spielt heute auch in anderen Sport-Disziplinen eine entscheidende Rolle.
Motorsport ist außerdem körperlich anstrengend. Wer schon mal 30 Minuten am Stück schnell Kart gefahren ist, der hat das schon am eigenen Leib gespürt.
In den früheren olympischen Spielen waren Wagenrennen jedenfalls eine der Hauptattraktionen. Und da waren die Sportler auch nur Lenker. Gezogen wurden die Wagen von Pferden. Heute haben Rennfahrer ein paar PS mehr zur Verfügung, aber das Prinzip ist dasselbe.

Von

Michael Zeitler