Mustang Shelby GT 350/ATS-V/AMG C 63 S: Test
Ford schlägt Mercedes

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Drei Coupés auf der Rennstrecke: Mercedes-AMG C 63 S, Ford Mustang Shelby GT 350 und Cadillac ATS-V im Vollgas-Vergleich.
Bild: Ronald Sassen / AUTO BILD
Manchmal muss man sich ja wirklich fragen, was die bei AMG da morgens ins Müsli tun. Nicht nur, dass Affalterbach die Schlagzahl an Neumodellen unverändert hoch hält; nein, auch deren Ausrichtung wird dabei immer noch konsequenter. Bestes Beispiel: der C 63, der schon als Kombi und Limousine nun wahrlich kein Rohrkrepierer geworden ist, doch erst als Coupé es nun anscheinend so richtig wissen will. Neue Hinterachse, breitere Spur, dazu eine kürzere Übersetzung für den 510-PS-Biturbo-V8 und straffere Kennlinien fürs Adaptivfahrwerk, das sich noch dazu geschmiedete 19- und 20-Zöller im einstigen Black-Series-Format an die Lenker hängt.
Die beiden Amis setzten dem Benz einiges entgegen

Der Mercedes-AMG fährt alles auf, was gut und schnell ist, um sich der Attacke aus Übersee zu erwehren.
Bild: Ronald Sassen / AUTO BILD
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Beim Fahrwerk zeigt sich der ATS-V extrem ausgewogen

Sauber abgestimmt: Der ATS-V liegt schön stramm in der Hand und kurvt dennoch putzmunter drauflos.
Bild: Werk
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Nur das mit den Biturbos sollten sich die US-Boys noch einmal genauer angucken. Anstatt dem Gleichgewichtssinn mal ordentlich ein paar 603-Newtonmeter-Hiebe in den Nacken zu klatschen, entfaltet sich das Triebwerk eher mit der Dramatik eines Küchenmixers. Es plärrt ein wenig beliebig, zieht belanglos durch die Drehzahlbänder, hangelt sich beiläufig zum Leistungsgipfel und wirkt somit fast harmloser, als es eigentlich ist.
Die Abstimmung des Shelby zielt auf die Rennstrecke

Sportgerät: Das kurze Getriebe senkt das Höchstempo des Shelby, es hilft aber auf dem Rundkurs.
Bild: Ronald Sassen / AUTO BILD
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Mit anderen Worten: Das Getriebe des Shelby GT 350 wurde weder für Sprints noch für Highspeed, sondern einzig und allein für die Rundstrecke abgestimmt. Und auch sonst macht der Pistengaul so ziemlich alles anders. Anders als alle anderen und auch anders als all seine Vorgänger. Ausgerechnet jetzt, wo selbst Aston Martin und Ferrari ihre motorischen Heiligtümer vorverdichten, konvertiert er plötzlich zur Drehzahl; und als wäre das noch nicht genug, verpackt er selbige obendrein in einem gestählten Querdynamik-Outfit, das ihm eine geradezu aufreizend ungeschminkte Melange aus Fein- und Grobmotorik beschert.
Weitere Details zu den drei Sport-Coupés finden Sie in der Bildergalerie. Den kompletten Artikel mit allen technischen Daten und Tabellen gibt es als Download im Online-Heftarchiv.
Fazit
Für sich genommen ist der AMG ein hinreißend designtes, energisch kurvendes und schier übermächtig motorisiertes Coupé. Dass er "nur" auf Limousinen-Niveau performt, wurmt daher weit weniger als die Tatsache, dass er dabei so viel schwerer zu fahren ist. Der Mustang spielt Kampfpreis und Gewaltbereifung aus – und das Glück, dass Caddi bei den Reifen patzt.
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