Motorentechnik wie immer vom Feinsten

Die Bayerischen Motoren-Werke machen ihrem Namen wieder mal richtig Ehre: Drei neue Motoren – Sechszylinder-Diesel, Sechszylinder-Benziner und Hochleistungs-V10 – bieten Technik vom Feinsten. Der (seriennahe) Diesel bewies seine Leistungsfähigkeit schon bei der Rallye Paris-Dakar in diesem Jahr: Damit gewann der Franzose Luc Alphand im X5 des X-raid-Teams die Dieselwertung und wurde Gesamt-Vierter. Der Dreiliter baut auf dem bekannten Reihen-Sechser mit Common-Rail-Einspritzung auf, leistet 272 PS bei 4400 Touren und stellt bei 2000 Touren ein imponierendes Drehmoment von 560 Newtonmetern zur Verfügung.

BMW erreicht die rekordverdächtige Leistungsausbeute vor allem mit einer zweistufigen Turbo-Aufladung: Ein kleiner, leichter Lader springt schnell an, praktisch ab Leerlaufdrehzahl; ein größerer zündet bei höheren Touren und sorgt für maximale Leistung. Den Sprint von null auf 100 km/h soll der 535d in 6,5 Sekunden erledigen, Spitze 250 km/h. Als Verbrauch verspricht BMW acht Liter, der Motor erfüllt Euro 4 und besitzt serienmäßig einen Partikelfilter.

Als Erste kommen 535d und 535d touring im September in den Genuss des neuen Aggregats. Zum gleichen Zeitpunkt startet auch der neue Reihensechser-Benziner, zuerst im 630i Coupé und Cabrio. Beide werden bisher ausschließlich von einem 4,4-Liter-V8 mit 333 PS angetrieben. Der neue Dreiliter leistet 258 PS und hat ein maximales Drehmoment von 300 Nm bei 2500 Touren. Die Werte vom Vorgänger: 231 PS und 300 Nm bei 3500 Touren. Bei der Konstruktion stand vor allem Leichtbau im Mittelpunkt, der Motor ist mit 161 Kilo zehn Kilo leichter als der alte. Besonders bemerkenswert: der Einsatz von Magnesium. Kurbelgehäuse (aus Magnesium-Alu-Verbund) sowie Zylinderkopfhaube bestehen aus diesem Leichtmetall. Weitere Spezialitäten sind eine elektrische Wasserpumpe und die Valvetronic der zweiten Generation – die stufenlose Regelung der Ventilöffnungszeiten.

Hochleistungs-V10 für den neuen M5

Mit dem Sechsgangschaltgetriebe stürmt das Coupé laut BMW in 6,5 Sekunden auf Tempo 100 und wird wie üblich bei 250 km/h abgeregelt. Solche Werte sind jedoch noch gar nichts im Vergleich zum neuen Monster-Triebwerk des M5. Das ist ein gewaltiger Fünfliter-V10 mit 507 PS und einem Drehmoment von 520 Nm bei 6100 Touren. Der gewiss nicht schwächliche Vorgänger-V8 im M5 begnügte sich ja zuletzt mit bescheidenen 400 PS. Das V10-Layout stammt – na klar – direkt aus der Formel 1 – die Zehnzylinder werden dort zurzeit Neue BMW-Motoren bevorzugt. Sie sind stärker als die V8, aber kompakter, leichter und weniger kompliziert als die V12.

Bewusst verzichtet BMW auf Turbo oder Kompressor, sondern setzt bedingungslos auf hohe Drehzahlen. Der 90-Grad-V10 dreht denn auch bis 8250 Touren, sagt BMW. Möglich machen solche Drehzahl-Orgien ein aufwändiger, ausgefeilter Leichtbau, Doppel-Vanos, also die variable Nockenwellensteuerung auf Einlass- und Auslass-Seite, eigene Drosselkappen für jeden Zylinder, eine Hochleistungs-Motorsteuerung und darüber hinaus jede Menge andere Feinheiten. Das Paket wird abgerundet durch ein neues, automatisiertes SMG-Getriebe mit sieben Gängen (bisher sechs) und elf programmierten Schaltoptionen – von ausgeglichen bis extrem sportlich. Möglich ist aber auch eine gemütliche automatische Gangwahl. Möglich – aber wohl eher unwahrscheinlich.