Die Flaute auf dem deutschen Automarkt treibt die Hersteller in immer heftigere Rabattschlachten. Sie "kämpfen mit zunehmend härteren Bandagen um Kunden", stellt Ferdinand Dudenhöffer fest, Professor für Automobilwirtschaft an der FH Gelsenkirchen. Derzeit liege das durchschnittliche Rabatt-Niveau bei 13 Prozent, im Februar seien es noch zehn Prozent gewesen. Selbst die so genannten Premiummarken operierten inzwischen mit Angeboten "hart am Rande der guten Sitten", so Dudenhöffer.

Falls die Autokonjunktur 2005 nicht anspringe, erwartet der Auto-Experte eine weitere Verschärfung der Rabatt-Aktionen. Dem deutschen Markt drohten amerikanische Verhältnisse: In den USA sind hohe Rabatte von mehreren tausend Dollar seit Jahren üblich. Der verhängnisvollen Spirale kann sich kaum ein Hersteller entziehen. Die Kunden profitieren zwar von den Nachlässen, können beim Verkauf ihrer Gebrauchtwagen allerdings auch nur niedrigere Erlöse erzielen.

In Deutschland hatte in den vergangenen Monaten unter anderem VW für Aufsehen gesorgt. Die Wolfsburger kurbelten den Verkauf des neuen Golf mit einer kostenlosen Klimaanlage an. Bei BMW gebe es in einigen Niederlassungen derzeit sogar den 3er zu besonders günstigen Konditionen. Zudem sei der Anteil von Tageszulassungen, Vorführwagen und Vermietfahrzeugen bei der 3er-Reihe deutlich gestiegen. Auf diesem Weg federe BMW die Absatzrückgänge ab – wie fast alle anderen Hersteller auch. "Supergünstige Finanzierungsangebote, günstige Sondermodelle und hohe Nachlässe – "die Aktionen sind kaum mehr überschaubar", so Dudenhöffer.