Niesmann+Bischoff Flair 920: Wohnmobil-Test
Neuer Luxus-Camper von Niesmann+Bischoff

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Wer gerne schick wohnt, kann das nun auch unterwegs. Der neue Flair von Niesmann+Bischoff wirkt wie ein Boutiquehotel auf Rädern.
Bild: Christian Herb / AUTO BILD
Zugegeben, Hotel auf Rädern greift vielleicht doch ein wenig zu weit. Aber ein sehr schickes Apartment bietet der neue Flair durchaus. Niesmann+Bischoff, die Nobel sparte im Multikonzern von Thor und EHG, bleibt den eigenen Wurzeln treu: In Polch, nahe Koblenz in der Eifel gelegen, entstand in intensiver Entwicklungsarbeit ein höchst individuelles Wohnmobil der Luxusklasse.
Das ist er: Luxus bedeutet bei Niesmann+Bischoff nicht das Abdriften in Dimensionen wenig umgänglicher Größenordnungen. Ein Flair ist zwar knapp 9,30 Meter lang, jedoch weit weniger sperrig als ein ausgewachsener Liner in den Formaten eines Reisebusses oder Fernverkehr-Lkw. Unter dem neuen Flair mit seinem ausdrucksstarken Gesicht steckt ein Iveco Daily der 7,49-Tonnen-Klasse.
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Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.Bereits von außen fällt am Flair auf, dass Schnörkel und Ornamentik sein Ding nicht sind. Präzise und markant will er auftreten, nicht ohne Eleganz jedoch, was bei dem notwendigen Volumen keine einfache Aufgabe ist, wie auch diese sechste Auflage des Flair beweist – speziell in der Seitenansicht.
Niesmann+Bischoff Flair 920: Moderne Boutiquehotels standen beim Innendesign Pate
Das hat er: Eigentlich alles. Ganz oben steht ein überlegtes, überzeugendes Raumkonzept für alle, die ruhige Linien und klare Formen bevorzugen. Im Flair gibt es keinen opulenten Schwulst und kein Bling-Bling, sondern viel formalen Purismus, ohne deswegen kühl zu wirken. Moderne alpine Boutiquehotels standen tatsächlich Pate bei der Designentwicklung des Flair-Interieurs.

Blick vom Fahrerhaus bis zum Heckbett: Klare Linien und fein gesetztes Licht schaffen Atmosphäre.
Bild: Christian Herb / AUTO BILD
Die ruhige Flucht der Schrankwand wirkt ungewöhnlich, bietet maximale Freiheit bei der Wahl des Innenlebens, das alles abdecken kann – vom Hosenauszug bis zur Mikrowelle. Niesmann+Bischoff spricht von 34.560 offiziellen Ausstattungsoptionen für den Flair.
So fährt er: Ein Flair fährt schlicht famos. Es lässt sich nicht anders sagen, doch die Leichtigkeit und die Selbstverständlichkeit, mit der ein Reisemobil dieser Kategorie sich heute kleinmachen kann, beeindruckt. Selbst Ungeübte kommen exzellent zurecht, wenn sie nicht vor lauter Freude über die spielerische Lenkbarkeit und die souverän agierende Achtgang-Wandlerautomatik von ZF (plus 5790 Euro) vergessen, dass sie über neun Meter Länge und 2,42 Meter Breite über die Straße dirigieren.
Mit Extras ist die 300.000-Euro-Schwelle schnell überschritten
Am Steuer wirkt ein Flair kleiner, als er ist. Das Rangieren gelingt dennoch problemlos, wenn der Eigner sich das Multimedia-Paket (plus 4570 Euro) gegönnt hat, das eine Rückfahrkamera enthält, die sich smart unter dem ausklappenden Markenemblem mit der Lilie versteckt.

Sitzgruppe: Bei Bedarf faltet sich der Tisch schmaler. Ausgeklappt bietet er viel Platz.
Bild: Christian Herb / AUTO BILD
Eindrücklich zeigt sich auch der Abrollkomfort im Testwagen. Die Gründe klären sich beim Blick auf die Ausstattungsliste: Eine Luftfederung für beide Achsen samt automatischer Nivellierung, dazu Hebe- und Senkoptionen (plus 9980 Euro) und ein Active-Air-Fahrwerk (plus 5290 Euro) schaffen die Voraussetzungen für eine wahrhaft schwebende Form des Reisens.

Heckbett: Textilien, warme Holztöne und Lichtakzente schaffen Stimmung. Die Liegefläche misst 2015 mal 2040 Millimeter.
Bild: Christian Herb / AUTO BILD
Wer beim Stehen nicht auf eine Extraportion Luxus verzichten kann, macht einfach ein weiteres Kreuz bei der Bestellung: eine vollautomatisch nivellierende Hubstützenanlage (plus 6180 Euro). Die 300.000-Euro-Schwelle ist dann schon lange überschritten. Doch Kunden schreckt das kaum ab, im Gegenteil: Sie schätzen es, wenn alles bestens im Lot ist.
Technische Daten
Motorisierung
Leistung
Hubraum
Drehmoment
Höchstgeschwindigkeit
Getriebe/Antrieb
Tankinhalt/Kraftstoffsorte
Länge/Breite/Höhe
Radstand/Bereifung
Leergew. fahrbereit/Zuladung
Anhängelast (gebremst/ungebremst)
Material Wand/Dach/Boden
Stärke Wand/Dach/Boden
Isolierung Wand/Dach/Boden
Liegefläche Front L x B (a.W.)
Liegefläche Heck L x B
Kühlschrank/Eisfach
Herd
Bordbatterie
Frisch-/Abwassertank
Gasvorrat/Heizung
Grundpreis
Testwagenpreis
Fazit
Der neue Flair spiegelt den Trend der Tiny Houses: Luxus braucht Raumideen und Stil, keine üppigen Dimensionen. Tatsächlich überzeugt der smarte Flair mit Schick und Moderne. Der üppige Preis überrascht da kaum.
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