Diesen Nissan GT-R der Baureihe R33 gibt es nur ein einziges Mal. AUTO BILD verrät, warum – und was die Nismo-Breitbauversion vom Serien-GT-R unterscheidet!
Beim Nismo GT-R LM hatte Nissan keine Wahl: Die Japaner mussten den extrabreiten R33 GT-R einfach bauen, wenn auch nur ein einziges Mal. Das forderten die Homologations-Regeln für die Teilnahme am 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1995 und 1996. Also klöppelte Nissans Sportabteilung Nismo einen einzigen straßenzugelassenen GT-R zum "LM" um. AUTO BILD stellt ihn vor!
Enormer Breitbau für Le Mans
Die 18-Zoll-Felgen sind für die Radhäuser eindeutig zu klein. Beim Homologationsmodell kam es nicht auf optische Perfektion an.
Vom Serien-GT-R blieb in der LM-Variante optisch kaum noch etwas übrig, denn das Einzelstück nimmt die kantigen Formen und weit ausgestellten Radhäuser der Rennversion auf. Im Ergebnis wächst der silberne Nissan auf beachtliche 1,88 Meter Breite an – zehn Zentimeter mehr als ein R33 GT-R V-Spec! Schürze, Schweller und das eckige Heck des "LM" wirken einschüchternd, aber auch recht plump. Auch die Plakette im Kühlergrill sieht wirklich stark nach handgedengeltem Einzelstück aus.
Leicht ist der LM nicht
So sah der LM im Renntrimm aus. Der große Erfolg blieb aus: 1996 fuhr der R33 auf den 15. Gesamtrang in Le Mans.
Ordentlich Luft haben die 18-Zoll-Räder des GT-R, die alles andere als formatfüllend im großzügig geschnittenen Radkasten stehen. Im Innenraum geht es serienmäßig zu, einzig die Recaro-Sportsitze mit den alten, eckigen Nismo-Schriftzügen auf den Sitzbezügen heben den LM von den schlanken GT-R-Derivaten ab. Übrigens: Nicht nur die Optik ist wuchtig. Im Vergleich mit der Rennversion (1150 Kilogramm) bringt die Straßenversion des GT-R LM nämlich einiges mehr auf die Waage. 1580 Kilogramm wiegt das Homologationsmodell des Le Mans-GT-R. Gegenüber dem späteren V-Spec GT-R sind das ganze 40 Kilogramm mehr.
Nicht so stark, wie er aussieht
Kastiges Heck: Die ursprüngliche R33-Form schaut schüchtern aus den eckigen Kotflügelverkleidungen hervor.
Dafür spendierten die Nismo-Techniker dem LM aber auch ein paar Extra-Pferdchen. 305 PS spuckt der leicht modifizierte RB26DETT-Motor aus, immerhin 25 PS mehr als im Serien-GT-R. Aber im Vergleich zur Rennversion mit über 400 PS wäre im LM noch etwas Luft nach oben. Auch in Sachen Getriebe geht es seriennah zu. Auf die sequenzielle X-Trac-Sechsgang-Schaltbox des Renn-LM musste die Straßenversion verzichten, stattdessen schiebt der Pilot den Schalthebel manuell durch die Gassen des Fünfganggetriebes. Das nächste Mal wird das allerdings nicht in absehbarer Zeit passieren, denn das Einzelstück wird wohl die kommenden Jahre in Nissans "Heritage Collection Hall" stehen. Seinen Zweck hat der Wagen ja schon lange erfüllt, indem er einmal mit britischer Zulassung bewegt wurde – damit die Renn-LMs in Le Mans fahren durften.