Manchmal ist es schon grandios, was sich Marketing-Strategen ausdenken, um zu erklären, wie exakt eine Studie in eine eben noch gar nicht vorhandene Marktnische fahren wird. Der Qashqai, vielbeachtete Crossover-Studie beim Genfer Salon 2004, zum Beispiel zielte laut Nissan exakt "auf junge Leute, die das Leben und Arbeiten in der Großstadt schätzen, am Wochenende jedoch zusammen mit dem für sie passenden Auto in eine andere Welt fliehen wollen." Jetzt scheint diese Zielgruppe groß genug zu sein, um den Qashqai in Serie zu produzieren – ab 2007 rollt er zu den Nissan-Händlern. Projektname: P32L.

Gebaut wird der P32L, der unter diesem Namen vermutlich nicht das Licht des Automarktes erblicken wird, im englischen Nissan-Werk in Sunderland. Dort nimmt die Belegschaft demnächst auch die Serienproduktion des Nissan Note auf, den die Japaner als Studie auf dem Pariser Salon 2004 noch Tone genannt hatten – so einfach wird es mit der Serienbezeichnung des Qashqai sicher nicht. Der Produktionsanlauf für den P32L soll im Dezember 2006 erfolgen, der Verkaufsstart ist für Anfang 2007 vorgesehen. Und der vom Nissan-Designcenter in London gezeichnete Wagen soll sich gleich ordentlich verkaufen: Das Anfangsvolumen bezifferte Colin Dodge, Vicepresident Produktion, Nissan Europa, auf 130.000 Einheiten pro Jahr.

Der P32L soll "das Raumangebot eines Vans mit der Robustheit eines Allradfahrzeugs und dem Komfort einer Limousine" verbinden – also eine weitere eierlegende Wollmilchsau im automobilen Sinne. Auch im Innenraum zeigt der P32L hohe Flexibilität, wenn denn wesentliche Teile der Studie Qashqai den Weg in die Serie finden. Ein "innovatives Sitzsystem" wird die einfache Beladung mit Fahrrädern und anderem Sportgerät erlauben. Die hinteren Türen hängen an der C-Säule, damit fällt die B-Säule komplett weg – das erleichtert den Einstieg für die Passagiere. Vielleicht ganz praktisch, wenn es aus der Großstadt in eine andere Welt geht.