Ölverlust: Wenn das Auto Öl verliert
Ursachen, Reparaturmöglichkeiten, Kosten

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Eine Öllache unterm Auto ist kein gutes Zeichen, denn Ölverlust am Motor kann teuer werden. Manchmal lässt sich das Problem aber schnell und günstig beheben. Alle Infos!
Bild: picture alliance / Robert Schlesinger _ Robert Schlesinger
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Bei Ölverlust denken die meisten Autobesitzer wohl sofort an teure Reparaturen. Doch es kommt darauf an, was genau defekt oder undicht ist. Denn es gibt unterschiedliche Schäden – von harmlos bis aufwendig und kostenintensiv. Ist der Motor betroffen, sollte man jedoch immer schnell reagieren.
Am häufigsten verliert der Pkw Öl aus dem Motor. Grund sind meist undichte Stellen. Da dann durch zu wenig oder gänzlich fehlendem Öl die optimale Schmierung der einzelnen Motorteile nicht mehr gewährleistet ist, kann dies schlimmstenfalls teure Schäden verursachen. Ein Fleck unterm Fahrzeug muss aber nicht immer bedeuten, dass Motoröl ausgelaufen ist. Es kann auch Getriebeöl, Hydrauliköl der Servolenkung, Bremsflüssigkeit, Kraftstoff oder Kühlwasser sein. Es ist wichtig herauszufinden, um welche Flüssigkeit es sich handelt. Denn wenn der Pkw Motoröl verliert, sollte man schleunigst die Ursache finden, um einen möglichen Motorschaden zu vermeiden. Zur groben Orientierung: Motoröl ist schwarz und riecht unangenehm, Automatikgetriebeöl (nur bei Automatic Transmission Fluid (ATF)) ist wie Hydrauliköl rötlich, das der Handschaltgetriebe ist meist gelblich.
Läuft viel Motor- oder Getriebeöl aus, muss man zudem für die Säuberung sorgen. Wer keine Anstalten macht, Ölpfützen unter seinem Auto zu beseitigen, riskiert hohe Bußgelder. Übrigens kann ein Auto auch Öl verlieren, das nicht auf die Straße tropft. Die Flüssigkeit befindet sich dann innerhalb des Systems und kann dadurch über einen längeren Zeitraum übersehen werden. Hat man den Ölstand seines Autos im Blick, fällt auf, wenn häufig Öl nachgefüllt werden muss.
Ölverlust macht sich auf unterschiedliche Weise bemerkbar. Am auffälligsten ist es, wenn sich eine Ölpfütze unter der Motorhaube bildet. Nicht direkt auf den ersten Blick erkennbar, aber dennoch ein klares Indiz ist, wenn sich Ölverschmierungen unter der Motorhaube befinden. Sinkt der Füllstand des Ölbehälters schnell oder überhitzt der Motor, könnten das ebenfalls Symptome sein.
Da die Fehlersuche aufwendig und die Schwachstellen vielfältig sein können, muss in den meisten Fällen ein Experte ran. Dieser sucht die Austrittsstelle und ermittelt, ob der Motor oder Aggregate undicht sind. Die Dauer und die Kosten für die Reparatur lassen sich demnach ohne genaue Inspektion schwer abschätzen. Bei leicht zugänglichen Dichtungen, die schuld am Ölverlust sind, kann die Arbeitszeit kurz und die Rechnung anschließend niedrig sein. Bei älteren Fahrzeugen, bei denen sich beispielsweise alle Schrauben der Ölwanne über die Jahre gelockert haben, reicht es oftmals auch, diese einfach nachzuziehen. Materialkosten: null. Hat das Nachziehen nichts gebracht, muss die Ölwannendichtung raus. Arbeitszeit bei den meisten Motoren: etwa eine Stunde, eine neue Dichtung kostet zwischen fünf und 20 Euro.

Dieser alte Peugeot 106 verliert seinen Schmierstoff rund um den Ölfilter. Meist reicht Nachziehen mit der Hand oder eine billige neue Dichtung.
Bild: AUTO BILD / Hajo Mau
Eine Reparatur von Schläuchen, die durch den Motorraum verlaufen und für die unter Umständen auch andere Bauteile ausgebaut werden müssen, kann hingegen teuer werden. Noch kostenintensiver wird es, wenn das Auto Getriebeöl verliert und das komplette Getriebe ausgebaut, zerlegt oder im schlimmsten Fall gewechselt werden muss. Empfehlenswert ist es deshalb, den Fehler in der Werkstatt finden zu lassen und dann einen Kostenvoranschlag für die erforderliche Reparatur einzuholen. (Ratgeber: Öl-Apps)
Öl braucht jeder Motor. Die meisten jüngeren Autos sind am Antrieb (Motor, Getriebe, Differenzial) über mehrere Jahre dicht. Doch bei Young- und Oldtimern ist die Sache schon anders: Eine Patina an der Mechanik gehört einfach dazu. Früher waren Dichtungen noch nicht so langlebig wie heute. Weniger verständnisvoll ist da der TÜV. Er vermerkt Ölverlust als Mangel im Hauptuntersuchungsprotokoll. Selbst wenn die Plakette erteilt wird, stimmt der Eintrag beim Wiederverkauf jeden potenziellen Gebrauchtwagenkunden kritisch. Dabei kann der vermeintlich schlimme Fleck an der Ölwanne am Peilstab kaum messbar sein. Ärgerlich ist es dennoch. Um größere Schäden aber sicher auszuschließen, sollte der Defekt zeitig korrigiert werden.
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