Keine falsche Hoffnung, bitte: Der leichte 4x4-Look ist nur Show, der neue Opel Adam Rocks keiner fürs Gelände. Die zweite Version des beliebten Kleinwagens kommt zwar mit praktischen, unlackierten Kotflügelverbreiterungen und einem Hauch mehr Bodenfreiheit (15 Millimeter) daher, besitzt aber keinen Allradantrieb. Größter Kaufanreiz dürfte daher das serienmäßige, elektrische Faltdach sein, das nur den Rocks krönt. Mal sehen, wie lange das so bleibt.
Opel Adam Rocks: Sitzprobe
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Video: Opel Adam Rocks (2014)

Erste Fahrt im Rocks

Bild: AUTO BILD
Wie seine Adam-Brüder öffnet er stets nur zwei Türen und nervt hinten mit einer hohen Ladekante. Sein kleiner Kofferraum lässt sich serienmäßig durch Umklappen der geteilten Rücksitzbank (50:50) von 170 auf 663 Liter Stauraum erweitern. Wollen im Fond statt Gepäck zwei Personen einigermaßen bequem sitzen, sollten sie nicht zu hoch gewachsen sein. Die erste Reihe ist in dieser Fahrzeugklasse stets die beste Wahl, da macht auch der Adam Rocks keine Ausnahme. Hier fehlt es weder an Kopf- noch an Beinfreiheit. Das Besondere an diesem Exemplar sind nicht nur die vielen Dekors zur Verschönerung des Innenraums (optional), es ist vor allem das große elektrisch zu bedienende Faltdach. In wenigen Sekunden surrt es zurück und beschert etwas Cabriofeeling. Der Nachteil sind höhere Fahrgeräusche.
Opel Adam Rocks Motor
Der neue Einliter-Dreizylinder läuft überraschend ruhig und spritzig.
Den neuen Benzinmotor trifft dabei keine Schuld. Obwohl es sich um einen 1,0-Liter-Dreizylinder handelt, läuft er vergleichsweise ruhig. Opel hat dem Alumotor eine Ausgleichswelle verpasst, das eliminiert die meisten unangenehmen Schwingungen des Ottomotors. Ein Turbolader verhilft dem Winzling zu 90 oder gar 115 PS (300 Euro Unterschied). Wir fuhren die stärkere Version und waren überrascht, wie munter der Direkteinspritzer am Gas hängt. Auch eine Anfahrschwäche war nicht zu erkennen. Dank 170 Newtonmeter Drehmoment zieht er anständig voran. Serienmäßig wird der Dreizylinder mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe verkuppelt. Mit dem neuen Motor sprintet der Adam übrigens erstmals unter zehn Sekunden auf 100 und braust auf Wunsch mit Tempo 190 durchs Land. Wer es etwas gemütlicher angeht, soll laut Opel mit 5,1 Litern Sprit auf 100 Kilometern auskommen – ob das stimmt, testen wir bald. Der Dreizylinder ist ab sofort für alle Adam-Modelle verfügbar.
Das neu abgestimmte Fahrwerk verbessert minimal den Fahrkomfort; bei einem Auto mit 2,31 Meter Radstand sollte man jedoch keine Wunder erwarten. An eine bequeme Couch wird er nie erinnern. Lenkung und Bremsen reagieren direkt und ohne unangenehme Verzögerungen. Bleibt das Kapitel Kosten – und da schlägt Opel schonungslos zu: 15.990 Euro soll der Adam Rocks mindestens kosten. Ganz schön viel für etwas Allrad-Look und ein großes Faltdach. Mit dem neuen Dreizylinder werden sogar mindestens 18.490 Euro fällig (90 PS). Wer Mister Rocks etwas teuer findet, wird vielleicht bei Fiat glücklich: Da gibt es einen Panda 4x4 Rock, der mit echtem Allradantrieb und kleinem Zweizylinder-Turbobenziner (85 PS) bei 16.990 Euro startet.
Technische Daten Adam Rocks 1.0 Ecotec Turbo L/B/H: 3747/1966/1493 mm ● Kofferraum: 170-663 Liter ● Leergewicht: 1156 kg ● Hubraum/ Zylinder: 999 ccm/ 3 Zylinder ● Leistung: 115 PS ● Beschleunigung 0-100: 9,9 s ● Vmax: 196 km/h ● Kraftstofftank: 35 Liter.

Von

Dani Heyne