Kauftipp Corsa: Kleiner Opel, kleine Preise, kleine Mängel
Gebrauchtwagen-Test Opel Corsa
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Der Nachfolger drückt ordentlich auf die Preise des Opel Corsa E. Der Gebrauchtwagen-Test zeigt: Er ist wirklich ein guter Tipp.
Swing, Joy, Steffi – nach seinem Debüt im Herbst 1982 war die Welt des Opel Corsa vor allem eines: bunt. Der im spanischen Saragossa montierte Kleinwagen war neben dem VW Polo eine dominierende Größe im Angebot der Zweit-, Studenten- und Anfängerwagen. Mit der fünften, 2014 präsentierten Auflage hat sich das geändert. Im riesigen Angebot aus Japanern, Koreanern, Franzosen und kleinen SUV ist der Kleinwagen-Klassiker zu einer Randerscheinung verkommen. Dabei ist der Corsa E (hat nichts mit Elektro zu tun) vollwertiger denn je. Spätestens seit Ende 2019 sein Nachfolger auf die Gebrauchtpreise des "alten" drückt, ist der E-Typ einen zweiten Blick wert. Der lässt uns bei unserem Fotoauto vom Autohus in Bockel zunächst fast verzweifeln. Selbst Schuld, der Verkäufer hatte uns vor den Schäden gewarnt, der extrem niedrige Preis muss ja schließlich auch einen Grund haben. So hat der dreijährige 1.4 Edition auf seinen gerade mal 32.000 Kilometern so einiges mitnehmen müssen. Beide Seiten tragen tiefe Kampfspuren, der Innenraum mufft undefinierbar. Ohne Lackierer, Aufbereiter und viel Gleichmut wird mit dem keiner mehr glücklich.
Benzin, 5,1 l/100km (komb.), CO2 Ausstoß 121 g/km*
In Kooperation mit
Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).
Der 1,4-Liter-Vierzylinder ist ein Fossil. Träge, aber gutartig in Laufkultur und Haltbarkeit. Auch weil er mit solider Steuerkette läuft.
Im Fahrbetrieb benimmt er sich dagegen mustergültig. Mit 90 PS braucht er zwar, um in die Puschen zu kommen (das war beim leichten Corsa A noch anders). Erst mal in Schwung, gleitet er aber leise und kommod dahin. Der gleich starke 1,0-Liter-Dreizylinder mit Turbo geht den zwar kernigen, dafür deutlich spritzigeren Weg. Vielfahrer finden in den Dieselversionen mit 75 bis 95 PS (alle mit Euro 6) eine wirtschaftliche Alternative. Wer weder Zapfsäulen noch linke Autobahnspuren scheut, findet im 207 PS starken OPC maximales Understatement. Egal welcher Antrieb unter der Haube werkelt, der Fahreindruck passt. Keine Klappergeräusche, die Bedienung hält auch durch den Verzicht auf störende Extras keine Herausforderungen bereit. Ein entspannter Begleiter für jeden Tag, frei von Allüren. Das sieht auch der TÜV so, bei dem sich der Corsa E kaum nennenswerte Schwächen leistet. Fiel der Vorgänger noch regelmäßig mit verschlissenen Federn und Dämpfern durch die Prüfung, benimmt er sich hier mustergültig. Auch durchgegammelte Auspuffanlagen, früher bereits in jungen Jahren normal, sucht man vergebens. Die Corsa-Welt mag früher bunter gewesen sein, besser war sie auf keinen Fall.
Bildergalerie
Gebrauchtwagen-Test Opel Corsa
Fazit: Der unauffällige Opel Corsa E läuft bei vielen unter dem Radar. Zu Unrecht. Er ist komfortabel und technisch weitgehend unproblematisch. Spätestens seit Einführung des Nachfolgers sinken auch die Preise für Gebrauchte.
Mit der fünften, 2014 präsentierten Auflage ist der Opel Corsa im riesigen Angebot aus Japanern, Koreanern, Franzosen und kleinen SUV zu einer Randerscheinung verkommen. Doch seit Ende 2019 drückt der Nachfolger auf die Gebrauchtpreise des Corsa E. Spätestens jetzt ist er einen zweiten Blick wert.
2/19
Unser Testwagen ist ein Opel Corsa 1.4 Edition Baujahr, 2017. Mit einer Laufleistung von 32.500 Kilometern soll er noch 6380 Euro kosten.
Der extrem niedrige Preis muss einen Grund haben. Ist auch so: Der Dreijährige hat so einiges einstecken müssen. Beide Seiten tragen tiefe Kampfspuren, der Innenraum mufft undefinierbar. Ohne Lackierer, Aufbereiter und viel Gleichmut wird mit dem keiner mehr glücklich.
4/19
Im Fahrbetrieb benimmt sich der Corsa dagegen mustergültig. Mit 90 PS braucht er zwar, um in die Puschen zu kommen (das war beim leichten Corsa A noch anders). Erst mal in Schwung, gleitet er aber leise und kommod dahin.
Der gleich starke 1,0-Liter-Dreizylinder mit Turbo geht den zwar kernigen, dafür deutlich spritzigeren Weg. Vielfahrer finden in den Dieselversionen mit 75 bis 95 PS (alle mit Euro 6) eine wirtschaftliche Alternative. Wer weder Zapfsäulen noch linke Autobahnspuren scheut, findet im 207 PS starken OPC maximales Understatement.
7/19
Egal welcher Antrieb unter der Haube werkelt, der Fahreindruck passt. Keine Klappergeräusche, die Bedienung hält auch durch den Verzicht auf störende Extras keine Herausforderungen bereit. Ein entspannter Begleiter für jeden Tag, frei von Allüren.
8/19
Das sieht auch der TÜV so, bei dem sich der Corsa E kaum nennenswerte Schwächen leistet. Fiel der Vorgänger noch regelmäßig mit verschlissenen Federn und Dämpfern durch die Prüfung, benimmt er sich hier mustergültig.
Automatikfahrer, die mit einem Easytronic-Modell liebäugeln, sollten auf einer ausgedehnten Probefahrt testen, ob sie mit den langen Schaltpausen leben können und wollen.
Ansonsten gilt das, was für jeden Kleinwagen gilt: In dieser Klasse wird eher an der Pflege gespart, warme Garagenplätze sind die Ausnahme. Ein guter Zustand und eine lückenlose Wartungshistorie zählen daher umso mehr und sind später bares Geld wert.
Fazit: Der unauffällige Opel Corsa E läuft bei vielen unter dem Radar. Zu Unrecht. Er ist komfortabel und technisch weitgehend unproblematisch. Spätestens seit Einführung des Nachfolgers sinken auch die Preise für Gebrauchte.