Der Opel Corsa GSi wird zum unerwarteten Geheimtipp
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Damals war der Corsa GSi eher was zum Naserümpfen – ein Rückschritt nach dem lustigen OPC. Ziemlich genau drei Jahre sind vergangen, und der 150-PS-Renner wird zum Überraschungs-Geheimtipp. Viel Spaß für wenig Geld.
Stimmt schon, normalerweise gehen interessante Autos für uns bei 300 PS aufwärts los. In diesem Fall sind es gerade einmal halb so viel. Aber für diesen kleinen Spaß(kanarien)-vogel haben wir gern eine Ausnahme gemacht. Weil der heutige Opel Corsa von handgemachter Fahrfreude nichts mehr hält und der GSi schon zu Lebzeiten eigentlich konkurrenzlos war – mal vom noch 10 PS schwächeren Suzuki Swift Sport abgesehen.
Aber selbst der wuselige Japaner hat nach einem technischen "Upgrade" nur noch 129 PS und ein Mildhybridsystem an Bord. Zurück zum GSi: Der kam Anfang 2018 auf den Markt, nachdem der OPC mit seinen 207 PS den WLTP-Tod sterben musste und Opel ohnehin die Marke GSi wiederbeleben wollte. Erinnern Sie sich? Für eine kurze Zeit gab es sogar mal einen 260 PS starken Insignia GSi zu kaufen.
Benzin, 5,1 l/100km (komb.), CO2 Ausstoß 121 g/km*
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Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).
Preise für gebrauchte Opel Corsa GSi: über 10.000 Euro
Unser Kandidat hat rund 17.000 Kilometer runter und soll 15.490 Euro kosten. Dafür gibt's aber auch nahezu Vollausstattung.
Dann folgte die Fusion mit PSA und plötzlich war wieder alles anders. Viele Corsa GSi lassen sich daher nicht in den Weiten des Internets finden. Und wenn Sie doch das Glück haben sollten, dass einer in Ihrer Nähe angeboten wird, sind die meisten in Weiß, Lichtgrau oder Onyx Schwarz lackiert – laaangweilig. Preislich startet der Spaß noch immer deutlich nördlich von 10.000 Euro mit Exemplaren, die um die 50.000 Kilometer gelaufen haben. Die meisten Angebote halten sich allerdings in dem gleichen Kilometerbereich auf wie unser Testwagen in Mandarina Orange von Opel-Händler Franke in Weiden in der Oberpfalz. Der hat rund 17.000 Kilometer runter und soll noch 15.490 Euro kosten. Dafür ist dieser GSi nahezu voll ausgestattet. Hat etwa die größeren 18-Zoll-Räder des OPC untergeschnallt (750 Euro Aufpreis). Fahrer und Beifahrer nehmen auf hervorragenden Recaro-Sportsitzen mit Nappaleder Platz (2060 Euro), die Bi-Xenon-Scheinwerfer sorgen für Erleuchtung (600 Euro), und das große Audiosystem mit DAB+ und IntelliLink sorgt für die nötige Unterhaltung. Alles in allem hat der Erstbesitzer gut 6000 Euro an Extras in den kleinen Flitzer hineinkonfiguriert. Das relativiert auch den etwas über dem Marktschnitt liegenden Verkaufspreis. Das und die Tatsache, dass der Corsa von innen wie geleckt aussieht. Kratzer in Klavierlack oder Lenkrad? Fehlanzeige.
Ab der Mittellage entwickelt der GSi das erwartete Feuer
Der Letzte seiner Art. Einen Rennzwerg mit Verbrenner wird es von Opel nicht mehr geben.
Aber fährt er sich auch so gut, wie er aussieht? Das lässt sich mit einem klaren Nein beantworten. Denn aussehen tut er nach OPC – und so fährt er definitiv nicht. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, entscheidet bitte jeder selbst. Vom Antritt her fehlt dem 1.4er einiges an Schmalz im Vergleich zum fetzigen 1600er im OPC, aber für launiges Kurvenwuseln reichen auch 150 PS allemal. Dabei sollte der Fahrer stets die Drehzahl im Auge behalten, denn Turbo-Punch aus dem Keller heraus gehört nicht zu seinen Stärken. Ab der Mittellage (gefühlte 3500 Touren) entwickelt der GSi dann jenes Feuer, das sein ikonisches Kürzel verspricht. Zumal Opel nicht einfach nur OPC-Schürze und -Felgen draufgeklatscht, sondern auch ein Sportfahrwerk verbaut hat, das zusammen mit Koni entwickelt wurde.
Dafür gibt es kein Performance-Paket mit Sperre und weiteren Goodies. Der Vorteil: Der GSi bleibt weit weniger knüppelig, nur richtig heftige Unebenheiten bringen Unruhe in die Hinterhand. Die Lenkung packt straff zu, könnte aber auf wuseligen Landstraßen wie hier in der Oberpfalz für unseren Geschmack einen Tick spontaner ansprechen. Gibt es Problembereiche? In der Werkstatt startet man spontan eine Blitzumfrage. Das Resultat: überall Achselzucken. "Des woar halt noch a echter Opel", meint ein zufällig auf dem Hof stehender Kunde, dessen Astra Sports Tourer gerade auf die Nachbarbühne gehoben wird. Selbst das einst störrische und lagerfressende M32-Getriebe haben sie mittlerweile zuverlässig(er) hinbekommen.
Bildergalerie
Gebrauchtwagen-Test Opel Corsa GSi
Fazit: Mit ein bisschen Verhandlungsgeschick bekommen Sie einen top ausgestatteten und wenig gelaufenen Corsa GSi für 13.000 bis 14.000 Euro. Viel Fahrspaß ohne wirkliche Problemzonen.
Der Opel Corsa GSi verspricht viel Spaß für wenig Geld. Als Neuwagen galt der Corsa GSi eher als Rückschritt nach dem lustigen OPC. Doch jetzt wird er zum Überraschungs-Geheimtipp.
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Viele Corsa GSi lassen sich nicht in den Weiten des Internets finden. Preislich startet der Spaß noch immer deutlich nördlich von 10.000 Euro mit Exemplaren, die um die 50.000 Kilometer gelaufen haben. Die meisten Angebote halten sich allerdings in dem gleichen Kilometerbereich auf wie unser Testwagen in Mandarina Orange.
Fahrer und Beifahrer nehmen auf hervorragenden Recaro-Sportsitzen mit Nappaleder Platz (2060 Euro), die Bi-Xenon-Scheinwerfer sorgen für Erleuchtung (600 Euro), ...
... und das große Audiosystem mit DAB+ und IntelliLink sorgt für die nötige Unterhaltung. Alles in allem hat der Erstbesitzer gut 6000 Euro an Extras in den kleinen Flitzer hineinkonfiguriert. Das relativiert auch den etwas über dem Marktschnitt liegenden Verkaufspreis.
Aber fährt er sich auch so gut, wie er aussieht? Das lässt sich mit einem klaren Nein beantworten. Denn aussehen tut er nach OPC – und so fährt er definitiv nicht. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, entscheidet bitte jeder selbst. Vom Antritt her fehlt dem 1.4er einiges an Schmalz im Vergleich zum fetzigen 1600er im OPC, aber für launiges Kurvenwuseln reichen auch 150 PS allemal.
Dabei sollte der Fahrer stets die Drehzahl im Auge behalten, denn Turbo-Punch aus dem Keller heraus gehört nicht zu seinen Stärken. Ab der Mittellage (gefühlte 3500 Touren) entwickelt der GSi dann jenes Feuer, das sein ikonisches Kürzel verspricht.
... sondern auch ein Sportfahrwerk verbaut hat, das zusammen mit Koni entwickelt wurde. Dafür gibt es kein Performance-Paket mit Sperre und weiteren Goodies. Der Vorteil: Der GSi bleibt weit weniger knüppelig. Die Lenkung packt straff zu, könnte aber auf wuseligen Landstraßen für unseren Geschmack einen Tick spontaner ansprechen.
Gibt es Problembereiche? In der Werkstatt startet man spontan eine Blitzumfrage. Das Resultat: überall Achselzucken. "Des woar halt noch a echter Opel", meint ein zufällig auf dem Hof stehender Kunde, dessen Astra Sports Tourer gerade auf die Nachbarbühne gehoben wird.
Selbst das einst störrische und lagerfressende M32-Getriebe haben sie mittlerweile zuverlässig(er) hinbekommen. Vereinzelt hört man aber schon jetzt Skepsis zum M32-Getriebe, das mittlerweile eigentlich ausgereift sein sollte. Frühere Versionen tendierten zu Lagerschäden.
Fazit: Mit ein bisschen Verhandlungsgeschick bekommen Sie einen top ausgestatteten und wenig gelaufenen Corsa GSi für 13.000 bis 14.000 Euro. Viel Fahrspaß ohne wirkliche Problemzonen.