Sechs statt acht Zylinder, 333 statt 344 PS. Audi speckt das neue A4-Topmodell ab. Der Sportlichkleit schade das nicht. Dafür sinkt der Verbrauch dramatisch: 26 Prozent weniger als beim Vorgänger, verspricht Audi.
Das ist doch mal eine Ansage: 3,4 Liter Verbrauchseinsparung. In Prozent: 26. Das verspricht Audi für sein neues Mittelklasse-Topmodell S4 im Vergleich zum Vorgänger. Klingt nach Hexenwerk, ist es aber nicht, denn der Sportler im A4-Programm wird von einem brandneuen V6 unter Dampf gesetzt, dem es dank Direkteinspritzung und mechanischer Aufladung gelingt, "Leistung und Effizienz miteinander zu verbinden." Zu bestaunen ist das Kraftpaket bei seiner Weltpremiere auf dem Pariser Salon im Oktober 2008. Ob Audis Sparversprechen von 9,7 Litern für die S4 Limousine und 9,9 Liter für den S4 Avant auch an der Tankstelle bestehen kann, sollen die Kunden dann ab März 2009 ausprobieren können, wenn der bis zum RS4 schnellste A4 auf den Markt kommt.
Die Sportlichkeit leidet nicht unter der neuen Genügsamkeit
Ingolstädter Spar-Rakete: 5,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h, 9,7 Liter auf 100 Kilometer.Wer dem S4 so richtig die Sporen gibt, dürfte die Werksangabe allerdings in den zweistelligen Vorkomma-Bereich treiben. In 5,1 Sekunden (Avant: 5,2 Sekunden) stürmt der S4 aus dem Stand auf Tempo 100 und erreicht – elektronisch begrenzt – 250 km/h Spitze. Den Zwischenspurt von 80 auf 120 km/h soll der S4 im vierten Gang in nur 4,4 Sekunden erledigen. Möglich macht das der 333 PS starke 3.0 TFSI, bei dem das T im Namen nicht mehr für Turbo, sondern für Aufladung generell steht. Ein riemengetriebener Kompressor setzt den V6 unter Druck: Bei 2500 Touren stemmt das Aggregat sein Drehmoment-Maximum von 440 Nm, es bleibt bis 4850 Kurbelwellenumdrehungen konstant. Und damit die durch die neue (optionale) Siebengang-S-tronic sortierte Kraft sicher auf den Asphalt kommt, setzt der S4 auch in seiner Neuauflage wieder auf den quattro-Antrieb. Besonders dynamische Fahrernaturen werden zudem das Sportdifferenzial schätzen, das in Kurven einen Großteil der Antriebskraft ans äußere Rad schickt.
Alles für den sportlichen Piloten: Per drive select lässt sich der S4 individuellen Vorlieben anpassen.Ein weiteres Highlight im neuen S4 ist das Fahrdynamiksystem Audi drive select. Es modifiziert auf Knopfdruck die Charakteristik der Gasannahme, die Schaltpunkte und die geschwindigkeitsabhängige servotronic-Lenkung. Der Fahrer kann zwischen den Einstellungen "Comfort", "Auto" oder "Dynamic" wählen. Ist das Bediensystem MMI an Bord, steht eine vierte Ebene zur Verfügung, die der Fahrer individuell programmieren kann. Dabei sitzt er in Sportsitzen mit elektrischen Lordosenstützen und ausziehbaren Oberschenkelauflagen, schaut auf ein Kombiinstrument mit grauen Zifferblättern und weißen Zeigern und dreht an einem Multifunktions-Sportlenkrad. Das Interieur des S4 ist in Schwarz gehalten, die Dekoreinlagen in gebürstetem Aluminium. Neben Carbon und Birkenholz steht hier auch Edelstahlgewebe zur Wahl. Sehr schick das alles.
Außen geben sich die beiden A4-Topmodelle auf den ersten Blick zu erkennen: Der Audi S4 und der S4 Avant stehen satt auf der Straße. Im Vergleich zu ihren zahmeren Brüdern fallen die speziellen Schürzen, die Außenspiegel in Aluminium-Optik, die 18-Zoll-Leichtmetallräder im S-Design, die seitlichen Schwellerleisten, die Spoiler am Heck und die Vierfach-Auspuffanlage ins Auge. Xenon Plus-Scheinwerfer mit Tagfahrlicht und Heckleuchten in LED-Technik setzen weitere Akzente. Den sicherlich recht stolzen Preis dafür gibt Audi noch bekannt.