Pikes Peak: VW greift nach Rekord
Gipfelsturm im I.D. R Pikes Peak

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Volkswagen greift am Wochenende beim legendären Pikes-Peak-Bergrennen nach dem Rekord für Elektrofahrzeuge. Und macht dabei mächtig Lärm!
Wäre doch gelacht, wenn der Rekordversuch am Sound scheitern würde. Mit einem ohrenbetäubenden Piepsen rast Romain Dumas (40) im Volkswagen I.D. R Pikes Peak bei den Testfahrten am Pikes Peak los. Denn das Reglement beim legendären Bergrennen, das am 24. Juni schon in seine 96, sieht vor: Das Auto muss Lärm machen! Minimum 120 Dezibel, also so viel wie ein startender Düsenjet – zum Schutz der Bären und Rehe im Gebirge. Sie sollen vor den Autos gewarnt werden, die die 19,99 Kilometer lange Strecke mit 156 Kurven in weniger als neun Minuten bezwingen und dabei bis zum Gipfelsturm (4402 Meter) genau 1440 Höhenmeter zurücklegen.

Romain Dumas fährt dieses Jahr für VW am Pikes Peak.
Auf unter 1100 Kilogramm bringt es der Volkswagen. Millens Prototyp vom lettischen Hersteller Drive eO wog damals fast 200 Kilogramm mehr. Nicht nur mit dem Gewicht will VW den Rekord knacken: Volkswagen vertraut für den Pikes-Peak-Flitzer auf die Expertise von Ex-Sauber-Formel-1-Techniker Willy Rampf (64), der großes Augenmerk auf die Aerodynamik gelegt hat. Resultat: ein riesiger Heckflügel und ein mächtiger Diffusor.
"Das Auto erzeugt so viel Abtrieb wie mein Porsche"
Dumas, der schon 2016 und 2017 am Pikes Peak gewann: "Das Auto erzeugt so viel Abtrieb wie mein Porsche, mit dem ich 2016 Le Mans gewonnen habe. Die Beschleunigung bis auf 100 km/h ist beeindruckend." Die erfolgt nämlich in 2,25 Sekunden – vier Zehntelsekunden schneller als in der Formel 1! Den Strom für die Batterie gewinnt VW durch Dieselgeneratoren, die mit umweltfreundlichem Glycerin laufen. Und durch Bremsenergierückgewinnung.
Pikes Peak ist die perfekte Spielwiese für Elektrofahrzeuge. Selbst am Startpunkt auf 2862 Meter verlieren Verbrennungsmotoren wegen der dünnen Luft 30 Prozent Leistung. Und der Ritt in die Wolken am Pikes Peak ist legendär. VW verlor das Rennen 1987 durch einen Defekt 400 Meter vor Schluss. Auch jetzt ist der Rekord nicht in Stein gemeißelt: An 18 von 30 Juni-Tagen fällt am Berg Schnee. Aber wenn es trocken bleibt, fällt vielleicht sogar der Allzeitrekord von Sébastien Loeb (8:13,878 Minuten) aus dem Jahr 2013.
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