Pössl Duett: Wohnmobil-Test
Weniger ist mehr

—
Als geräumige Alternative ohne Luxusallüren könnte dieser Pössl Duett eine preiswerte Option für Bulli & Co sein. Was hat das voll ausgebaute Fünf-Meter-Mobil nach 21 Jahren noch auf dem Kasten?
Die Konzentration auf das Wesentliche ist eine Kunst. Als Peter Pössl vor 31 Jahren den Bau von Wohnmobilen aufnahm, merkte er schnell, dass seine zweckmäßigen Kastenwagen-Ausbauten ein Erfolg werden könnten. Zumindest wenn man bei der Preisgestaltung volkstümlicher agieren würde, als es die Konkurrenz von Mercedes und VW mit ihren ausgebauten Edel-Mobilen James Cook und Volkswagen Florida bis dahin tat. Der Ur-Idee folgten erste Ausbauten auf Ford-Transit-Basis, ab 1996 die Erfolgsmodelle auf Basis des Sevel-Transporters (Fiat Ducato, Peugeot Boxer und Citroën Jumper).
Der Pössl-Youngtimer wirkt wunderbar pragmatisch

Schlichtes Mobiliar für asketische Naturen. Dazu gibt's Polster im 90er-Jahre-Schick.
Ein Check der betagten Technik ist obligatorisch

Bitte prüfen: Ist der Zahnriemen fit, gibt es Wartungsstau oder gar Ölverlust?
Airbags oder ESP sucht man vergebens
So fährt er: Ursprünglich. Servolenkung und Fünfganggetriebe sind bereits der Gipfel der Technik. Heute selbstverständliche Lebensretter wie Airbags oder ESP sucht man vergebens. Der rau laufende 2,5-Liter-Direkteinspritzer geht sparsam mit dem Diesel um, dafür fehlen ihm Partikelfilter und eine Umweltzonen-konforme Abgaseinstufung. Und auch wenn die Papiere mehr versprechen: Zwischen 110 und 120 km/h liegt lärmbedingt die optimale Reisegeschwindigkeit. An Steigungen kann der Reiseschnitt mangels Drehmomentreserven einbrechen.
Fazit: Raumökonomie und Funktionalität sind die Stärken des frühen Pössl. Interessenten müssen trotz Rostproblemen hohe Preise akzeptieren: Unter 15.000 Euro geht fast nichts.Service-Links