Ein neuer Porsche 911 Turbo ist immer etwas Besonderes. Denn jede Generation wird stärker und schafft es trotzdem irgendwie, dabei auch weniger Kraftstoff zu verbrennen. Das gilt natürlich auch für den neuen Porsche 911 Turbo, der inzwischen 520 PS aus dem doppelt aufgeladenen 3,8-Liter-Sechszylinder-Boxer kitzelt. Der brachiale Turbo S bringt zusätzliche 40 Pferde auf die Straße. Falls die Geldbörse jetzt schon locker sitzt: Die neuen Top-Modelle der 911-Baureihe kommen Ende September 2013 auf den Markt. Der 911 Turbo kostet in Deutschland dann 162.055 Euro, der neue 911 Turbo S 195.256 Euro.
Porsche 911 Turbo S (2013)
Der Heckflügel des 911 Turbo ist in drei Stufen verstellbar.
Natürlich gibt es auch jede Menge Hightech und Sport für so viel Kohle: Ein neuer Allradantrieb, die aktive Hinterachslenkung, eine adaptive Aerodynamik, Voll-LED-Scheinwerfer und reichlich Assistenzsysteme liefern alles, was derzeit bei Porsche geht. Und beide Turbos sind sauschnell: Der Turbo S ist in 3,1 Sekunden auf 100 km/h und rennt 318 km/h schnell, der "normale" Turbo ist nur minimal langsamer. Beide sollen trotzdem im Drittelmix mit 9,7 Liter Super Plus auskommen. Die Kraftübertragung erfolgt über das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (PDK), das jetzt bei den Spitzen-11ern die Funktion Start-Stopp mit Motorabschaltung schon beim Ausrollen und Segeln ermöglicht. Erstmals setzt Porsche im Turbo eine Hinterachslenkung ein, die nicht nur das Parken spürbar erleichtern soll, sondern auch noch dynamischeres Kurvenräubern erlaubt.
Porsche 911 Turbo S (2013)
Das Top-Modell bekommt eigene Instrumente, der Tacho reicht nicht nur für die Show bis 350 km/h.
Auch bei der Optik geht der 911 Turbo in die Vollen: Die weit ausladenden hinteren Kotflügel sind bei der neuen Generation nochmals 28 Millimeter breiter als bei den 911 Carrera4-Modellen – zwischen C-Säule und Außenkante erstreckt sich eine mehr als handbreite, nahezu ebene Fläche. Dazu gibt es zweifarbige, geschmiedete 20-Zoll-Räder – beim 911 Turbo S mit Zentralverschluss. Der Turbo S setzt sich zudem durch neue Voll-LED-Scheinwerfer mit Vier-Punkt-Tagfahrlicht und dynamischer, kamerabasierter Fernlicht-Steuerung ab, die für den 911 Turbo als Option lieferbar sind. Eine weitere Steigerung der Fahrdynamik bietet der aktive Wankausgleich PDCC, der erstmals für die 911-Turbo-Modelle angeboten wird. Das System gehört beim 911 Turbo S zur Serienausstattung, ebenso wie das Sport Chono Paket Plus mit dynamischen Motorlagern und die Keramikbremse PCCB, alles als Extra auch für den 911 Turbo lieferbar. Das erklärt nicht zuletzt den immensen Aufpreis des Turbo S, der zahlreiche Optionen bereits an Bord hat.

Porsche erstmals mit aktivem Aerodynamiksystem

Für die neuen 911-Turbo-Modelle hat Porsche erstmals ein aktives Aerodynamiksystem entwickelt. Es besteht aus einem dreistufigen Frontspoiler, dessen Segmente pneumatisch ausgefahren werden können, und dem ausfahrbaren Heckflügel mit drei ansteuerbaren Flügel-Positionen. In der sogenannten Performance-Position sind alle Segmente des Frontspoilers voll ausgefahren und erzeugen deutlichen Abtrieb an der Vorderachse. Analog dazu wird der Heckflügel auf maximale Ausfahrhöhe mit größtem Anstellwinkel gebracht. Im Alltag braucht das kein Mensch, aber auf der Rennstrecke wird der 911 Turbo so deutlich schneller. Innen übernimmt der Turbo das neue Cockpit vom normalen 911. Neu sind künftig und nur optional der radargesteuerte Abstandsregeltempostat sowie die kamerabasierte Verkehrszeichen- und Tempolimit-Erkennung erhältlich.

Von

Stephan Bähnisch