MG Rover hat am Donnerstag (7. April) die Produktion vorübergehend eingestellt. Der letzte eigenständige britische Automobilproduzent nannte als Grund "vereinzelte" Probleme bei der Zulieferung von Komponenten. "Die Zeit läuft ganz klar ab", teilte der Vorstand des vom Zusammenbruch bedrohten englischen Herstellers mit. Er forderte die britische Regierung auf, dem Unternehmen unverzüglich einen Überbrückungskredit zur Verfügung zu stellen.

"Die Spekulationen über MG Rovers Überlebensfähigkeit werden solange weitergehen, wie die Kreditentscheidung sich verzögert", hieß es weiter. Erst wenn sicher sei, daß Rover den Kredit in Höhe von etwa 100 Millionen Pfund (140 Millionen Euro) auch wirklich bekomme, könnten die Kooperationsverhandlungen mit dem chinesischen Staatsbetrieb Shanghai Automotive Industrial Corporation (SAIC) in die heiße Phase treten. Eine Beteiligung der SAIC an Rover ist die Voraussetzung für das Überleben des angeschlagenen Traditionsunternehmens.

Die Produktion im Hauptwerk in Birmingham mit rund 6000 Beschäftigten solle nur vorübergehend stillstehen, teilte Rover mit. Die Übernahmegespräche mit den Chinesen waren vor wenigen Tagen zunächst zum Stillstand gekommen, nachdem bekannt geworden war, daß die finanzielle Situation von MG Rover schlimmer ist als zunächst angenommen. BMW hatte Rover vor fünf Jahren zum symbolischen Preis von 15 Euro abgestoßen.

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Michael Voß