Promillegrenze für Radfahrer
Schärfere Regeln für Radler?

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Volltrunken von der Party nach Hause radeln, ohne Angst vor Strafe? Das soll nach Meinung von NRW-Innenminister Jäger bald vorbei sein. Er forderte eine Senkung der Zweirad-Promillegrenze auf 1,1 – und erntete viel Beifall.
(dpa/cj) Der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger (SPD) hat eine deutliche Senkung der Promillegrenze für Radfahrer gefordert. "Die Grenze zur absoluten Fahruntüchtigkeit für Radfahrer muss von 1,6 auf 1,1 Promille gesenkt werden", sagte Jäger der in Hagen erscheinenden "Westfalenpost". In NRW seien im vergangenen Jahr 960 betrunkene Radfahrer an Unfällen mit Toten und Verletzten beteiligt gewesen. "Manche kommen mit dem Rad zur Party, weil sie glauben, sich dann betrinken zu können", kritisierte Jäger. "Betrunkene Radfahrer sind aber eine Gefahr für sich und andere. Damit muss Schluss sein. Von den 960 in schwere Unfälle verwickelten Radfahrern hatten 840 mehr als 1,1 Promille im Blut. Der höchste Wert lag bei 5,0 Promille."
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Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) begrüßt Jägers Vorstoß. "1,6 Promille ist zu viel, definitiv", sagte Thomas Rommelspacher, Sprecher des ADFC in NRW, am 16. Juli 2012. Der Radfahrer-Verband hatte bereits früher eine Senkung der Grenzwertes verlangt. Auch der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Bernhard Witthaut, und Hubert Wimber, Polizeipräsident in der Fahrradhochburg Münster, plädierten für die Feststellung der absoluten Fahruntüchtigkeit bei 1,1 Promille.
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