Die Reform der Flensburger Verkehrssünderkartei hat die Nachfrage für Seminare zum Abbau von Punkten enorm gesteigert. Traditionell steigt im Frühling die Zahl der Fahranfänger an den Fahrschulen, nun drängen auch viele Berufsfahren mit hohem Punktestand zurück auf die Schulbank. Das liegt daran, dass noch bis zum 1. Mai 2014 mit freiwilligen Seminaren bis zu vier Punkte aus dem Verkehrsregister in Flensburg gestrichen werden können. Ab dem Stichtag lässt sich mit einem nicht angeordneten Seminar nur noch ein Punkt löschen. Allerdings wird auch die Gesamtzahl der Punkte, die zum Führerscheinentzug führt, von 18 auf acht reduziert.Fahrlehrer in Nordrhein-Westfalen und und Bayern bestätigen den Ansturm, das Interesse an den Kursen habe sich verdoppelt. Früher seien nur etwa 25 Prozent der Seminarteilnehmer freiwillig gekommen. Jetzt wollen gerade Menschen mit Berufen, für die der Führerschein unabdingbar ist, noch von der günstigen Abbaumöglichkeit profiteren. Das könnte auch am Preis liegen, erläutert Jost Kärger vom ADAC. Demnach werden die Seminare künftig aufwendiger, und damit auch teurer. Nicht mehr stattfinden soll Frontalunterricht, deswegen steigen die Kosten für freiwillige Kursteilnehmer ab dem 1. Mai auf 400 bis 500 Euro. Im Jahr 2019 soll die Punkte-Reform auf Auswirkung und Effektivität hin ausgewertet werden. Dann könnten die Regeln eventuell erneut geändert werden. Vorerst sollen freiwillige Kurse zum Punkteabbau weiterhin möglich bleiben.
Punktereform in Flensburg: Das ändert sich beim Punkteabbau

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Jonathan Blum