Mit dem Sigma ROX 12.1 EVO stellt Sigma einen neuen Radcomputer vor, der es mit der Konkurrenz von Wahoo und Garmin aufnehmen soll.
Bild: Sigma
Die deutsche Radsport-Zubehörmarke Sigma stellt mit dem ROX 12.1 EVO einen neuen Radcomputer mit Navigationsfunktion vor. Ziel des Herstellers ist es, ein Gerät anzubieten, das Radsportler wie E-Biker anspricht. Im Vergleich zum Vorgängermodell wurden einige nützliche Funktionen hinzugefügt.
Der Sigma ROX 12.1 EVO ist ein Radcomputer mit einem drei Zoll großen Farb-Touchscreen. Ergänzt wird das Touchscreen durch fünf Tasten am Gehäuserand. Das Praktische daran: An kalten Tagen lässt sich das Gerät auch mit Handschuhen gut bedienen. Zur Hardware wird dem Nutzer die App "Sigma Ride" an die Hand gegeben. Über die App können Radfahrer die angezeigten Profile individualisieren, Statistiken zu Fahrten einsehen, Routen synchronisieren und mehr.
Navigation unterwegs
Der primäre Sinn eines Navigationsgeräts ist es, den Fahrer von A nach B zu leiten. Aktuelle Radcomputer leisten inzwischen noch mehr. In puncto Navigation besticht das Sigma ROX 12.1 EVO mit vielen Funktionen. Geplante Routen aller Art können einfach über die Sigma-Ride-App an das Gerät übertragen werden. Um einige zu nennen: Komoot-Dateien, Strava-Routen, GPX-Dateien und andere. Wer eine schnelle Planung über das Gerät vornehmen möchte, kann dies ebenfalls tun. Hausnummern, für ein genaues Ziel, können allerdings nicht eingegeben und angesteuert werden. Nettes Detail: Auf der leeren Karte können Sie eine Route auch durchs freie Zeichnen per Finger erstellen.
Das farbige Display mit unterschiedlichen Ansichten.
Bild: Hersteller
Helfer für E-Biker
Das ROX 12.1 EVO lässt sich mit vielen E-Bikes und E-Bike-Motoren koppeln. Dadurch kann es spezifische Werte wie Reichweite, Akku-Ladezustand oder Unterstützungsstufe anzeigen. Kompatible Systeme sind beispielsweise Fazua, TQ, Bafang oder Shimano Steps. So kann der Radcomputer ROX für E-Biker zum Boardcomputer für Fahrer unterschiedlicher Anforderungen und Leistungsklassen werden.
Trainieren mit dem ROX
Auch Hobbysportler können sich aufs neue Sigma-Gerät freuen, unter anderem wegen unterschiedlicher Trainingsprofile, Strava-Live-Segmente und Workouts, die auf den Radcomputer geladen werden können. Ebenfalls verbinden lässt sich der Rox mit Indoortrainer, um den Tretwiderstand zu steuern. Via ANT+ und Bluetooth können externe Sensoren zur Messung von Geschwindigkeit, Trittfrequenz und Herzfrequenz verbunden werden.
Um alle Fahrer – vom Radsportler bis zum E-Biker – gleichermaßen ansprechen zu können, besteht die Möglichkeit, individuelle Sportprofile für unterschiedliche Fahrradtypen auszuwählen. Diese Sportprofile zeichnen sich durch individuell festgelegte Trainingsansichten, Wegepräferenzen während der Navigation und verschiedene Alarmfunktionen aus. Sogar während des Trainings können diese Profile verändert werden.
Der ROX ist mit Powermetern und Kadenzmessern kompatibel. Durch die Trainingsprofile werden Intervalltrainings ermöglicht.
Bild: Hersteller
Unser Testeindruck
Die Erstinstallation des neuen Sigma ROX 12.1 EVO ist denkbar einfach. Das große, farbige Geräte-Display sorgt für eine gute Übersichtlichkeit, und die Hardware reagiert prompt bei Fingerdruck – hier gibt es nichts zu monieren. Nach wenigen Sekunden ist die Navi-Funktion einsatzbereit. Wer mag, kann seine Route über das Gerät planen. Wir würden indes empfehlen, die Ride-App herunterzuladen und die Tour vom Smartphone zu übertragen. Warum? Weil sich die App ganz leicht mit Drittanbietern wie Strava und Komoot verbinden lässt und sich die Planung über diese Plattformen durch viele weitere Features (Streckenfotos, Wegbschaffenheit, usw.) bewährt hat. Die Funktion "freies Zeichnen" haben wir nur einmal genutzt, da sie uns keinen wirklich Mehrwert im Alltag geboten hat.
Die Navigation per ROX funktionierte in der Praxis (fast) tadellos. Die Ortung des Geräts durch GPS ging jedes mal sehr zügig, sodass wir nie lange auf das Signal warten mussten. Genaue Meterangaben und optische wie akustische Abbiegehinweise zeichnen die Routenführung aus. Die Wegtypen werden durch unterschiedliche Farben dargestellt. Einziger Kritikpunkt: Das sonst gut lesbare Display wird bei direkter Sonneneinstrahlung im Automatik-Modus recht dunkel. Dadurch fiel mitunter das Ablesen schwer. Hier ist der Wechsel zum manuellen Helligkeitsgrad die bessere Alternative. Generell fällt bei der Lesbarkeit auf, dass das Displays im Vergleich zum günstigeren Wahoo Bolt minimal unterlegen ist.
Das Gehäuse des Navigationsgeräts gibt es in weiß und night grey.
Bild: Hersteller
Per App lassen sich die einzelnen Sportprofile simpel individualisieren. Das halten wir für eine nutzerfreundliche Lösung, um zwischen Trainingseinheiten und entspannten Feierabendrunden sowie unterschiedlichen Fahrräder zu unterscheiden. Intervall-Workouts bis zu einer Anzahl von 20 bieten zudem ausreichend Möglichkeiten, um auch ohne zusätzliche Trainingssoftware wie Zwift oder Rouvy gezielte Einheiten draußen wie drinnen durchzuführen.
Vergleich zu Garmin und Wahoo
Im Vergleich zu den Geräten Wahoo Roam und Garmin Edge 1030 Plus fallen einige objektive Nachteile auf. Die Speichergröße ist beim ROX mit 8 GB ausgewiesen, die Displaygröße mit 3 Zoll und die Akkulaufzeit mit 14 Stunden. Zum Vergleich: Bei Wahoo sind es 32 GB, ein 2,7 Zoll großes Display und 17 Stunden Akkulaufzeit; beim Garmin-Gerät ebenfalls 32 GB, 3,5 Zoll und eine Laufzeit von 24 Stunden. Die Speicherkapazität ist im Vergleich zwar deutlich geringer, sie reicht dennoch für Kartenmaterial mehrerer Kontinente aus. Auch sonst leistet der Sigma-Bordcomputer sehr viel und kann mit den Geräten der Konkurrenz aufschließen angesichts des Kaufpreises von 380 Euro.