Kleinschmidt holt auf

VW-Werkspilotin Jutta Kleinschmidt und ihre italienische Beifahrerin Fabrizia Pons kommen bei der 27. Dakar-Rallye immer mehr in Fahrt. Auf der 6. Etappe am Mittwoch verbesserten sie sich durch einen siebten Platz in der Gesamtwertung auf Position drei. Noch besser lief es für einen Markenkollegen: Der Franzose Bruno Saby kam in einem weiteren VW Race-Touareg nach 492 Wertungskilometern als Dritter ins Ziel und übernahm dadruch die Führung im Gesamtklassement. Zweiter ist nun der frühere Ski-Weltcupsieger Luc Alphand (Frankreich) im Mitsubishi Pajero.

Der französische Vorjahressieger Stéphane Peterhansel verbesserte sich mit dem ersten Tagessieg für Mitsubishi vom 14. auf den 5. Platz vor dem finnischen VW-Piloten Juha Kankkunen. Platz zwei am Mittwoch ging an das Mitsubishi-Gespann Hiroshi Masuoka (Japan) und Andreas Schulz (München), das in Gesamtwertung (42.) nach der Panne am Dienstag 2:54,49 Stunden Rückstand aufweist. Werkskollegin Andrea Mayer (Hiemenhofen), 2004 Dakar-Fünfte, fuhr als 19. wieder auf Gesamt-Rang 17 vor.

Für Kleinschmidt war durchaus noch mehr drin: "Die Prüfung ist gut gelaufen, doch dann hat sich plötzlich bei einem Sprung der Reifen von der Felge gezogen. Dadurch mußten wir anhalten und das Rad wechseln", berichtete die Wahl-Monegassin. Das habe rund fünf Minuten gedauert, so Kleinschmidt, die 2001 als erste Frau die berüchtigte Wüstenrallye gewann. "Danach sind wir vorsichtiger gefahren. Über den dritten Rang in der Gesamtwertung freue ich mich allerdings sehr."

McRae im Krankenhaus

Die Freude im VW-Lager über den Tageserfolg mit drei Race-Touareg unter den ersten Sechs wurde durch das Pech des Amerikaners Robby Gordon getrübt. Der zuvor auf Rang sieben liegende Dakar-Neuling überschlug sich zur Mitte der fast 500 km langen Prüfung, mußte auf den Service warten und fiel in der Gesamtwertung weit zurück.

Für die frühere DTM-Pilotin Ellen Lohr kam sogar das bittere Aus. Die Mönchengladbacherin war bereits am Dienstag mit ihrem Buggy in der Wüste auf dem Weg nach Smara in Marokko liegengeblieben. Nach einer Nacht im Auto wurden sie und ihr Co-Pilot Holm Schmidt (Klausen) am Mittwochmorgen ins Biwak geschleppt, schafften es aber nicht mehr, den Schaden rechtzeitig bis zum Start von Smara nach Zouerat in Mauretanien zu beheben. "Der Motor ist einfach ausgegangen und nicht wieder angesprungen. Ich bin zutiefst frustriert", sagte Dakar-Debütantin Lohr.

Noch schlimmer erwischte es den Schotten Colin McRae und seine schwedische Beifahrerin Tina Thörner. Für den ehemaligen Rallyeweltmeister, der am Vortag wieder die Gesamtführung übernommen hatten, endete die Rallye nach 110 Kilometern der 6. Etappe durch einen Unfall. Das Duo im Nissan Pick-up erlitt dabei offenbar nur leichte Verletzungen, wurde aber zur Beobachtung ins Krankenhaus geflogen.