Rallye Dakar 2008
Wieder ein ganz heißes Rennen

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Die 30. Rallye Dakar wird eine besondere Härteprüfung. Rekordsieger Mitsubishi ist wieder Favorit und hat sich den Sieg Nummer dreizehn fest vorgenommen.
Etienne Lavigne hat Wort gehalten. Der Sportchef der Rallye Dakar hatte den 570 Teilnehmern zur 30. Ausgabe des legendären Wüstenmarathons (Start 5. Januar 2008 in Lissabon/Portugal, Ziel 20. Januar in Dakar/Senegal) eine besonders anspruchsvolle Strecke versprochen. Heraus kamen 5736 Kilometer Wertungsprüfung (WP), aufgeteilt auf 15 Tagesetappen, und eine Gesamtstrecke von 9273 km. Die kürzeste WP (23 km) ist die traditionelle Schlussrunde um den Lac Rose am Stadtrand von Dakar. Die längste ist ein 619-Kilometer-Brocken von der marokkanischen Grenze in die mauretanische Bergbaustadt Atâr mitten in der Sahara. "Das wird eine der schwierigsten Rallyes seit langer Zeit", ist Mitsubishi-Werkspilot Stéphane Peterhansel überzeugt. Nach der 2007 wenig gelungenen Streckenführung mit einigen Etappen durch die vergleichsweise dicht besiedelten Länder südlich der Sahara und der Absage von Etappen in Mali wegen Terrorgefahr hat sich Lavigne dieses Mal auf die menschenleere Weite Mauretaniens konzentriert.
Endlose Dünen, Kamelgras-Feler und reifenmordende Schotterpisten

Eine alte Bekannte ist dagegen Maueretaniens ebenfalls am Atlantik gelegene Hauptstadt Nouakchott. Dort ist für den 13. Januar der einzige Ruhetag vorgesehen. "Bis dahin werden die Topfahrer sicher noch eng beieinander liegen", wagt der neunmalige Dakar-Sieger Peterhansel eine Prognose. Nach der Tagespause, während der die Werksteams mit zusätzlich eingeflogenen Mechanikern ihre Fahrzeuge praktisch komplett neu aufbauen, stehen fünf Tagestouren mit 400 bis 550 km Wertungsprüfung auf dem Programm. Darunter ist auch eine sogenannte Marathonetappe, also zwei kombinierte Tagesetappen mit Serviceverbot während der Übernachtung. "Das wird der Hammer" blickt Peterhansel voraus. Alles andere als ein Duell zwischen dem zwölfmaligen Sieger Mitsubishi (vier Pajero Evolution mit V6-Benziner) und dem VW-Werksteam (vier Race-Touareg mit Fünfzylinder-Turbodiesel) wäre eine Überraschung. Gegen die großen Zwei hat die Konkurrenz – am Start sind 205 Autos, 245 Motorräder, 20 Quads und 100 Trucks – im besten Falle Chancen auf den ein oder anderen Tagessieg.
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