Es ist eine Herzensangelegenheit von FIA-Präsident Jean Todt, der seine Motorsportkarriere als Rallye-Beifahrer begann: Die Rallye-WM soll mit Hybridautos fahren – so wie jetzt schon die Formel 1. „Wir müssen auch im Rallye-Sport zeigen, was diese Technik kann“, erklärt der Franzose.
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2022 werden in der Rallye-WM die neuen Hybrid-Triebwerke eingeführt. Basis bleiben die aktuellen 380 PS starken 1,6-Liter-Vierzylinder. Hyundai und M-Sport hatten darauf gedrängt, aus Kostengründen die seriennahen Rally2-Motoren zu verwenden, die schon in der WRC2 zum Einsatz kommen. Doch die FIA hat dem Vorstoß einen Riegel vorgeschoben.
Motor
Der Basismotor bleibt
Die FIA will trotzdem ein Maßnahmen-Paket schnüren, durch das die Kosten trotz Einführung der Hybridtechnik nicht nur nicht steigen, sondern sogar um 30 Prozent gedrückt werden. Das soll unter anderem mittels verkürzten Federwegen, vereinfachten Dämpfern, dem Verbot flüssigkeitsgekühlter Bremsanlagen, dem Wegfall des Mitteldifferenzials und dem Einsatz eines Fünfgang-Getriebes gewährleistet werden.
Dazu kommt, dass die Hybridtechnik von 2022 bis 2024 vorerst einheitlich sein wird. Seit dieser Woche ist bekannt, dass der Zulieferer aus Bayern/Deutschland kommen wird: Compact Dynamics ist ein Tochterunternehmen der Schaeffler-Gruppe und hat bereits Erfahrungen auf dem Gebiet: Es baute die Generatoren für ein deutsches Formel-1-Team, das Bremsenergierückgewinnungssystem für Audi im Le-Mans-Prototyp und den Audi-Antriebsstrang in der Formel E. Compact Dynamics wird allen Teams den E-Motor, die Steuereinheit und die Batterien zur Verfügung stellen.
Der Hybridantrieb soll aber nur auf bestimmten Streckenabschnitten zugeschaltet werden. Die Details dafür stehen noch nicht fest.

Von

Michael Zeitler