Es ist fast schon makaber: Die Rallye Mexiko, der dritte WM-Lauf der Weltmeisterschaft, wurde von der Biermarke Corona gesponsert – und war das einzige große Motorsport-Event, dass an diesem Rennwochenende stattfand. Mehr als 100 Rennen sind wegen des Corona-Virus weltweit inzwischen gestrichen worden.
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Gewonnen hat die Rallye Sébastien Ogier, der damit seinen ersten Sieg für Toyota einfuhr – aber nicht feierte! Mit dem erhobenen Finger sagte er: „Meiner Meinung nach hätte diese Rallye niemals stattfinden dürfen, denn das menschliche Leben geht nun mal vor. Deshalb habe ich gemischte Gefühle. Das Wichtigste ist es jetzt, nach Hause zu kommen und Zeit mit der Familie zu verbringen.“
Ogier
Sébastien Ogier kritisiert den Start der Rallye Mexiko
Die Rallye Mexiko wurde am Samstag nach 21 von 24 geplanten Wertungsprüfungen abgebrochen, bis dahin aber abgehalten, als wäre nichts. Dass man sich am Ende doch für einen vorzeitigen Abbruch entschied, begründete der Organisator der Rallye, Patrick Suberville, so: „Das Reisen wird immer schwieriger. Der Abbruch soll den Teams und Medienvertretern erlauben, in ihre Länder zurückzukehren, bevor ihre Grenzen aufgrund von COVID-19 vermutlich schon bald geschlossen werden“.
Die nächste Rallye in Chile ist bereits gestrichen. Nach derzeitigem Plan geht es mit der Rallye Portugal vom 21. bis 24. Mai weiter.
Mit dem Sieg in Mexiko übernahm Ogier auch die Tabellenführung: 62 Zähler hat er in den ersten drei Rallyes gesammelt, es folgt Toyota-Teamkollege Elfyn Evans (54 Punkte) und Hyundai-Fahrer Thierry Neuville (42).

Von

Michael Zeitler