Fünf gemeinsame Jahre, vier Weltmeistertitel, 32 WM-Siege – auch für Volkswagen-Pilot Sébastien Ogier (32) bedeutet das Saisonfinale bei der Rallye Australien das Ende einer Ära.  „Der Ausstieg aus der Rallye-WM am Ende des Jahres war nicht die Art, wie wir als Team unseren vierten Titel feiern wollten“, sagt der Franzose. „Die letzte Rallye mit Volkswagen – das hört sich verrückt an. Auch wenn meine Startposition nicht gerade vielversprechend ist – ich werde alles daransetzen, dass wir zum Abschluss noch einmal gemeinsam jubeln."
Noch immer ist nicht bestätigt, wo Ogier und seine bisherigen Teamkollegen Jari-Matti Latvala (31) und Andreas Mikkelsen (27) im nächsten Jahr fahren werden. Die Gerüchteküche sieht den Weltmeister am ehesten bei Citroën oder – womöglich mit finanzieller Unterstützung durch Red Bull – beim werksunterstützten Privatteam Ford. Dort könnte auch Mikkelsen landen. Dem Finnen Latvala werden dagegen große Chancen beim Toyota-Werksteam eingeräumt werden, das in Finnland stationiert ist und von Landsmann Tommi Mäkinen (52) geleitet wird.
VW
Vor diesem Hintergrund tritt die sportliche Bedeutung der Schotter-Rallye ganz im Osten des fünften Kontinents in den Hintergrund. Einzig der Kampf um die Vizeweltmeisterschaft bei den Fahrern ist noch nicht entschieden. Rechnerisch haben Mikkelsen sowie die beiden Hyundai-Piloten Hayden Paddon (29) und Dani Sordo (33) noch Chancen, den vor dem Start auf Rang zwei geführten Thierry Neuville (28) abzufangen.
Praktisch wird es auf ein Duell Neuville gegen Mikkelsen hinauslaufen – aufgrund von 14 Punkten Vorsprung mit klarem Vorteil für den Hyundai-Piloten. „Ich mag die Rallye Australien und war hier immer sehr schnell. Es dürfte schwierig werden für Andreas, mich noch einzuholen“, schaut der Belgier voraus.
23 Wertungsprüfungen mit einer Gesamtlänge von 313 Kilometer bleiben Mikkelsen, das Blatt zu wenden und zum ersten Mal in seiner Karriere Vizeweltmeister zu werden. Die Strecken sind extrem staubig, in den Eukalyptuswäldern kommt schwierige Sicht durch stroboskopartig wechselnde Licht-Schatten-Verhältnisse hinzu. Start ist am Donnerstag um 16 Uhr (6:00 Uhr deutscher Zeit) in Coffs Harbour, einem Touristenort am Pazifik.
Ebenfalls noch offen ist die Entscheidung in der WRC2, der zweiten Liga der Rallye-WM. Tabellenführer Teemo Suninen (22) ist nicht am Start, der Skoda-Privatfahrer hat sein Kontingent von maximal sechs Rallyes in Wertung bereits ausgeschöpft. Damit liegt es an Skoda-Werkspilot Esapekka Lappi (22). Er muss im schwach besetzten Feld Zweiter werden, um seinem Landsmann den Weltmeistertitel noch zu entreißen.

Die Rallye Australien im Fernsehen

Freitag, 18. November 2016
07:00 Uhr      WRC plus       Rallye-WM, Australien 2016, Wertungsprüfung 10 und 11 live
23:05 Uhr      Sport1+         Rallye-WM, Australien 2016, Highlights 1. Tag
                      
Samstag, 19. November 2016
10:25 Uhr      Sport1+         Rallye-WM, Australien 2016, Highlights 1. Tag
19:30 Uhr      Sport1           Rallye-WM, Australien 2016, Highlights 2. Tag
23:05 Uhr      Sport1+         Rallye-WM, Australien 2016, Highlights 2. Tag
23:30 Uhr      Sport1+         Rallye-WM, Australien 2016, Wertungsprüfung 21 live
23:30 Uhr      Sport1+         Rallye-WM, Australien 2016, Wertungsprüfung 21 live
                      
Sonntag, 20. November 2016
03:00 Uhr      WRC plus       Rallye-WM, Australien 2016, Wertungsprüfung 23 live
23:15 Uhr      Sport1            Rallye-WM, Australien 2016, Highlights 3. Tag
                      
Montag, 21. November 2016
13:00 Uhr      Sport1+         Rallye-WM, Australien 2016, Highlights 3. Tag

Von

Christian Schön