Im November 2008 sorgte Lamborghini mit dem aufgefrischten R3 Evo 110 und dem brandneuen R7 210 für frisches Blut im Stall. Den Weg ins Autohaus können Sie sich aber sparen – der Lambo-Nachwuchs gehört zur Traktoren-Sparte der Edelschmiede. Der R7 210 leistet übrigens satte 220 Turbo-PS und verfügt über 27 Vorwärts- und 27 Rückwärtsgänge. Sonst sieht es bei den Italiener recht mau aus, was neue Modelle betrifft. Die Serienproduktion des ultimativen Viertürers Estoque wäre ein Anfang, lässt aber noch mindestens drei Jahre auf sich warten. Dem seit 2001 gebauten Supersportler Murciélago täte ein Nachfolger freilich auch ganz gut. Der ist allerdings vorerst nicht in Sicht. So bietet das älteste Familienmitglied noch genug Raum für Interpretationsmöglichkeiten. Reiter Engineering engagiert sich seit Jahren erfolgreich in der europäischen FIA-GT-Rennserie und geben ihre Erfahrungen jetzt weiter. Die Rennsport-Spezialisten setzen den Murciélago schlicht auf Diät.

Heck- statt Allradantrieb bis zu 100 Kilo Gewicht

Reiter Murciélago Strada
Das Rennauto der Reiter-Truppe hört in der FIA GT auf die Bezeichnung Murciélago R-GT und ist um etwa 400 Kilogramm leichter als der Serien-Stier (1665 kg). Die zusätzlich verminderte Leistung von 580 auf 550 PS bringt Verbesserungen in Sachen Haltbarkeit des V12-Aggregats. 500.000 Euro kostet ein Murciélago R-GT. Soviel will Reiter seinen Kunden für den "neuen" Strada zum Glück nicht abknöpfen. 75.000 Euro soll der Umbau eines Basis-Murciélago zur straßenzugelassenen Rennmaschine kosten. 80 bis 100 Kilogramm bleiben bei der Reiter-Kur auf der Strecke. Verantwortlich für die Gewichtersparnis ist vor allem der Umbau von Vier- auf Hinterradantrieb. Hierbei entfällt der schwere Kardanstrang. Außerdem verbaut Reiter diverse Karosserieteile aus Carbon und einen leichten Sportauspuff. Der bringt neben Gewichtvorteilen auch satte 30 Extra-PS und die passende Optik: Die beiden Endrohre der Anlage ragen nicht wie sonst zusammengefasst und mittig auf Diffusorhöhe aus der Karosse, sondern sitzen direkt unter der großen Heckflosse.
Ein individuell einstellbares Öhlins-Gewindefahrwerk und eine Rennsportbremsanlage helfen die 610 PS Leistung optimal im Zaum zu halten. Schließlich runden 18- beziehungsweise 19-Zoll-Schmiederäder die Punkte Fahrwerksspezifikationen und Optik ab. Den Fahrbericht zum ultimativen Reiter Murciélago Strada finden Sie übrigens in der aktuellen AUTO BILD SPORTSCARS, Ausgabe 1/2009.