RFID-Chip: Vernetzte Reifen
Sind vernetzte Autoreifen bald Standard?

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Autos werden immer stärker digitalisiert. Weil dies auch Autoreifen betrifft, will Michelin alle seine Pneus bis spätestens 2023 komplett vernetzen.
Bild: picture alliance / Zoonar _ frank peters
Autoreifen sind längst mehr als nur die Verbindung vom Fahrzeug zur Straße. Über Sensoren wie beispielsweise das Reifendruckkontrollsystem werden bereits Daten gemessen oder erfasst, die nicht nur für die Sicherheit des Fahrers eine wichtige Rolle spielen. Um für eine vernetzte Zukunft besser aufgestellt zu sein, will der französische Reifenhersteller Michelin nun alle seine Pneus bis 2023 vernetzen.

Der RFID-Chip wird direkt in den Reifen eingearbeitet.
Bild: Michelin
Erreichen will man dies mit sogenannten RFID-Chips, mit denen die Pneus ausgestattet werden. Dieser Chip liefert dem Fahrer eines Autos via Funk Informationen über den aktuellen Zustand eines Reifens. Vorteile von vernetzten Reifen sollen sich auch für Werkstätten und Reifenhändler ergeben. Bereits in 2020 will Michelin bis zu 1,5 Millionen mit RFID-Chips (Radio Frequency Identification) ausgerüsteten Autoreifen ausgeliefert haben.
Vernetzung bringt viele Vorteile

Der RFID-Chip ist robust uns kostengünstig
Bild: Michelin
Der Mehrwert für den Nutzer: Dank der Reifenidentifikation durch die RFID-Chips kann der Fahrer eines Autos Informationen über den aktuellen Zustand eines Reifens erhalten. Dies ist beispielsweise auch für das Thema Carsharing relevant, wo man zwar ein Auto nutzt, sich aber in der Regel nicht damit beschäftigt. Zudem kann durch die relativ kostengünstige Integration der RFID-Technologie die gesamte Lebensdauer der Pneus verfolgt, sowie Informationen zu Bestandteilen, aus denen der Reifen hergestellt wurde, ermittelt werden. Dadurch dass man die verschiedenen Bestandteile eines Reifens kennt, kann auch der Recycling-Prozess optimiert werden. Verglichen mit vielen anderen intelligenten Sensoren sollen RFID-Chips sehr robust sein. Angeboten werden Pneus mit diesem Chip nicht nur von Michelin, sondern unter anderem auch von Goodyear, Pirelli oder Bridgestone. Jedoch nicht alle Hersteller bieten die Reifen mit RFID-Technologie auch für den privaten Gebrauch an, aktuell betrifft dies meist Lkw-Reifen.
Schnellere Wartung und bessere Kontrolle

Der Reifenhersteller kann mittels RFID das ganze Leben eines Reifens verfolgen.
Bild: Michelin
Für Werkstätten soll die RFID-Technik den Vorteil bringen, dass unter anderem Fehlmontagen bei Reifenwechsel aufgrund der individuellen Kennung jedes einzelnen Chips vermieden werden sollen. Außerdem kann man durch die einfache Auslesbarkeit der Reifendaten die Lagerbestände schneller kontrollieren, Lagerbestände abgleichen und den Bedarf an Neureifen effizienter anpassen. In Lkw-Reifen stecken die RFID-Chips bereits seit einigen Jahren. Durch diesen direkt im Reifen eingebauten Mikrochip können Flottenbetreiber die Wartung beschleunigen und profitieren von weniger Ausfallzeiten. Die Kontrolle der Reifen ist aufgrund des Chips deutlich einfacher und schneller, zudem können die entsprechenden Pneus während der gesamten Nutzungsdauer besser überwacht werden. Auch im Falle eines Diebstahls können die Reifen mittels des RFID-Chips zweifelsfrei identifiziert werden. Da der Chip im Reifen eingebaut ist und nicht entfernt werden kann, ohne dass der Reifen dabei zerstört wird, können Diebe die Herkunft des Pneus nicht verbergen.
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