Der Rinspeed XchangE zeigt, wie das intelligente Auto Fahrer und Passagiere entlasten könnte. 4k-Fernseher, Breitband-Internet und Kaffeemaschine inklusive!
Bild: Thomas Starck
Der XchangE zeigt, wie angenehm die auto-mobile Zukunft sein könnte.
Die Schweizer Firma Rinspeed hat ihre neueste Studie, den XchangE, in die Hülle eines Tesla Model S gesteckt. Dieses Konzept zeigt, wie angenehm sich eine Autofahrt in der Zukunft gestalten lässt, wenn Kollege Computer das Steuer übernimmt. Die Vordersitze umdrehen, und ohne Halsverrenkungen mit den Fond-Passagieren plaudern – kein Problem. Dazu einen Kaffee aus der integrierten Maschine in der Mittelkonsole. Fein! Die macht sich da auf jeden Fall besser als das Knopf- und Schalterchaos vieler aktueller Automodelle.
Für die Bedienung nutzen die Passagiere im Rinspeed XchangE Tablet-PCs. Auf den Tablets werden außerdem Meldungen angezeigt, die ein manuelles Eingreifen des Fahrers erforderlich machen. Mit einer Vorwarnfrist von zwei Minuten informiert der permanent mit dem Internet verbundene Prototyp über kurzfristige Routenänderungen. Dann dreht ein Passagier seinen Sitz in Fahrtrichtung, holt sich das variable Lenkrad auf seine Seite und übernimmt die Verantwortung.
Video: Rinspeed XchangE (2014)
Ganz entspannt ans Ziel
Hinter dem Lenkrad befindet sich ein 1,20 Meter breites Display, das sich über den gesamten Armaturenträger streckt. In Textform werden darauf Reiseinformationen, – verbleibende Fahrzeit, Entfernung zum Ziel, Ortstemperatur –, angezeigt. Im Falle einer Routenänderung erscheint dort die Warnmeldung mit einem Timer, der den Countdown bis zum notwendigen manuellen Eingriff anzeigt. Das mobile Lenkrad kann mit einer versteckten Taste unter dem Armaturenbrett über die gesamte Breite verschoben und platziert werden. Die Zweitfunktion dieses Tasters schwenkt aus der Hutablage einen 32-Zoll-Flachbildmonitor in 4k-Auflösung. Vorher ist aber die Rücklehne umzulegen.
Filme gucken, Streckeninfos sammeln: Im XchangE lässt es sich prima lümmeln oder arbeiten.
Praktischerweise lässt es sich dann ausgezeichnet auf den Vordersitzen lümmeln. Der Fernseher spielt Filme ab, zeigt die Liste der Musik oder den Streckenverlauf. Die komplexe Navigationssoftware im Rinspeed XchangE gibt selbständig Empfehlungen zu Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke.
Wer sich für einen der Vorschläge interessiert, kann sich mit einer Dia-Show weitere Eindrücke anzeigen lassen und dann die Routenführung ändern. Bedient wird das hochauflösende Display per Gestensteuerung vor der B-Säule. Zweimal antippen hält den Film oder die Musik an, noch zwei Mal tippen lässt das Programm weiterlaufen. Mit einer wischenden Geste regulieren Passagiere die Lautstärke.Wem das alles zu viel ist, der kann auf den farbenfrohen Sitzen auch einfach nur schlafen. Der bunte Auftritt mit vielen Pastell-Tönen passt hervorragend zu den innovativen Ideen, die im Rinspeed XchangE stecken. Da fallen die 20-Zoll-Borbet-Alus im Reflectic-Finish etwas raus. Allerdings steht die Tesla-Basis für eine E-Limousine mit den Fahrleistungen eines Sportwagens. Mit dem variablen Lenkrad, das alle Lenkbefehle "by wire", also elektronisch überträgt, fallen unterschiedliche Fahrzeuglayouts für Links- oder Rechtslenker weg. Eine mobile Konsole für die beiden Pedale wäre technisch sofort möglich.
Fazit
von
Attila Langhammer
Wenn aus unseren Fahrzeuge irgendwann echte Auto-mobile werden, schadet es nichts, ein paar kreative Alternativen zur Gestaltung der gewonnenen Freizeit zu haben. Wem Autofahren nur ein unnötiger Umstand ist, dem wird's gefallen. Ich halte mich lieber am Lenkrad fest und schaue auf die Straße.