Nach sechs Jahren bringt Rolls-Royce 2020 die dritte Generation des Ghost. Keine Überraschung: Wie schon bei der zweiten Generation sind die Änderungen eher dezent. Stattdessen wird die Luxuslimousine auf den neusten Stand der Technik gebracht. Entsprechend bleibt sich der Ghost auch optisch treu. An der Front ändern sich die Scheinwerfer, die etwas größer und rechteckig werden. Die Lichtsignatur rahmt sie nun nicht mehr komplett ein, sondern lässt die äußere Kante und etwa ein Drittel der unteren Seite aus – das wirkt dynamischer und wacher.Der typische "Pantheon"-Grill mit seinen vielen senkrechten Chromstreben wird bei der Neuauflage des Ghost beleuchtet. Den über die gesamte Frontbreite reichende untere Lufteinlass haben die Rolls-Royce-Designer eckiger gestaltet und mit einem Wabengitter ausgestattet.

Es bleibt beim V12

Rolls-Royce legt den Ghost neu auf und verpasst ihm einen neuen Innenraum
Am Heck des neuen Ghost fallen die neugestalteten Rückleuchten auf.
Das Heck wirkt bei der Neuauflage wuchtiger und präsenter. Vor allem, weil Sicken und Kanten ordentlich eingespart wurden und die Rückleuchten nun größer sind und leicht in die Flanke übergehen. Sie sind nun nicht mehr von einem komplett roten Glas geschützt, sondern tragen einen roten Rahmen. Die Heckschürze setzt sich beim neuen Ghost deutlich optisch ab: Sie steht einige Zentimeter unter der Kofferraumklappe hervor. Die typischen rechteckigen Endrohrblenden übernimmt die dritte Generation vom Vorgänger. Das gilt auch für den Motor, der 6,5-Liter-Twinturbo-V12 wurde aber natürlich überarbeitet. Er behält zwar 571 PS, dafür steigt das maximale Drehmoment von 780 auf 850 Nm an.

Innenraum, Marktstart und Preis

Rolls-Royce legt den Ghost neu auf und verpasst ihm einen neuen Innenraum
Digitale Instrumente und der Zentralbildschirm bilden jetzt optisch eine Einheit.
Mehr tut sich tatsächlich im Innenraum. In den gelangt man jetzt durch elektrisch öffnende und schließende Türen. Das Cockpit ist nun deutlich reduzierter. Die analogen Rundinstrumente weichen einer digitalen Tachoeinheit, die optisch eine Einheit mit dem ins Armaturenbrett eingelassenen Zentraldisplay bildet. Vor dem Beifahrer leuchten auf dieser Ebene über 850 LEDs wie Sterne und nehmen so die Gestaltung des Dachhimmels wieder auf. Die Mittelkonsole wirkt jetzt schlanker und beherbergt Schnellwahltasten fürs Infotainment und die Klimabedieneinheit. Typisch Rolls-Royce geht es vor allem um Komfort. So sind die Innenraumkomponenten auf eine Resonanzfrequenz abgestimmt, das soll unterbewusst für mehr Gelassenheit sorgen. Auch an den klassischen Schrauben hat man gedreht: Eine Aluminium-Spaceframe-Architektur macht den Ghost steifer, Allradantrieb und -lenkung sowie ein neues Federungssystem sorgen für eine angenehme Reise, ermöglichen aber auch ihn sportlich zu fahren. Der neue Rolls-Royce Ghost könnte noch 2020 auf den Markt kommen. Preise nennt Rolls-Royce noch nicht, sie dürften aber auf Vorgängerniveau liegen. Bedeutet: um 273.000 Euro.

Von

Katharina Berndt