Rückruf Opel GT Roadster: Update
Opel weitet GT-Rückruf aus

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Das Zündschloss-Debakel von General Motors betrifft mehr Opel GT als bislang bekannt war. Insgesamt geht es um 7450 Roadster in Europa.
Bild: Martin Meiners
(dpa/sb/brü) Das Zündschloss-Debakel von General Motors betrifft mehr von der GM-Tochter Opel vertriebene Opel GT Roadster, als bislang bekannt war. Bislang war nur das Modelljahr 2007 betroffen – nun werden auch die Modelljahre 2008 bis 2010 des seitdem nicht mehr gebauten Wagens zurückgerufen, teilte ein Opel-Sprecher in Rüsselsheim mit. Auch diese Fahrzeuge brauchen neue Zündschlösser. Insgesamt gehe es um 7450 Roadster in Europa. "Darüber hinaus sind keine anderen Opel-Modelle von diesem Rückruf betroffen", versicherte Opel. Das Problem: Beim Opel GT kann der Zündschlüssel während der Fahrt in die Aus-Position springen – dann fallen mehrere elektrische Systeme aus. Unter anderem können im Fall einer Kollision die Airbags nicht auslösen. In der Werkstatt wird der Zündschalter ausgetauscht, dafür veranschlagt Opel etwa eine Stunde. Das Kraftfahrt-Bundesamt ist informiert.
In Deutschland werde Opel alle 4223 Halter eines GT Roadster schriflich informieren, sagte ein Opel-Sprecher gegenüber autobild.de. Die nötigen Teile wären ab Mai verfügbar. Er riet den Besitzern der Fahrzeuge, keine Gegenstände am Zündschlüssel zu befestigen, sondern allein den Autoschlüssel ins Zündschloss zu stecken. Weltweit sind nach GM-Angaben insgesamt rund 2,6 Millionen Autos von der Rückruf-Aktion betroffen. Unfälle mit 13 Toten könnten damit in Verbindung stehen – die Front-Airbags hatten sich in insgesamt 31 gemeldeten Fällen nicht geöffnet. In Europa seien keine derartigen Vorfälle bekannt, hieß es von Seiten Opels.
Neue GM-Chefin vor der ersten Bewährungsprobe
Die gerade erst seit zwei Monaten amtierende GM-Chefin Mary Barra steht mit dem Massenrückruf vor ihrer ersten Bewährungsprobe: Modelle der Baureihen Saturn Sky und Pontiac Solstice (jeweils baugleich mit dem Opel GT), Chevrolet Cobalt und HHR, Saturn iOn, Pontiac G5 sowie der nur in Kanada verkaufte Pontiac Pursuit müssen zur Kontrolle in die Werkstatt. Bei ausgeschalteter Zündung funktionieren Airbags, Bremskraftverstärker oder Servolenkung in der Regel nicht, hatte GM eingeräumt. "Der Ruf unseres Unternehmens wird nicht von dem Rückruf selbst abhängen, sondern davon, wie wir mit dem Problem umgehen", schrieb Barra an die GM-Belegschaft.
Zuletzt hatte GM die jüngste Rückrufwelle ausweiten und wegen möglicher Defekte an der Servolenkung weitere 1,5 Millionen Fahrzeuge zurückrufen müssen. Die Zahl der zuletzt in die Werkstätten beorderten Autos von GM beläuft sich somit auf rund vier Millionen – das ist mittlerweile eine ähnliche Dimension an wie der Massenrückruf von Toyota aus den Jahren 2009/2010. Damals musste der japanische Hersteller rund acht Millionen Fahrzeuge zurückrufen und nachbessern.
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