Rückruf von 160.000 Fahrzeugen
Späte Reue bei Mitsubishi

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Mitsubishi prüft alte Akten: Weltweit hätten 163.707 Fahrzeuge zurückgerufen werden müssen. Das wird jetzt nachgeholt.
Mitsubishi hat nach eigenen Angaben in den vergangenen elf Jahren mehr sicherheitsrelevante Defekte an seinen Fahrzeugen verheimlicht, als bisher zugegeben. Insgesamt 163.707 Fahrzeuge aus 17 Modellreihen müssten weltweit in die Werkstätten zurückgerufen werden, sagte der neue Mitsubishi-Motors-Chef Yoichiro Okazaki in Tokio. Bei einer Durchsicht interner Berichte seien 92 weitere Fälle von Defekten aufgedeckt worden, die vertuscht wurden, um einen offiziellen Rückruf zu vermeiden. "Ich glaube, das ist die letzte Chance, die in der Vergangenheit falsch gelaufenen Dinge zu berichtigen", sagte Okazaki.
Außerhalb Japans sind 7274 Fahrzeuge betroffen, erklärte Helmut Bauer von Mitsubishi Deutschland. In der nächsten Zeit werden fünf Rückrufe für die folgenden Modelle gestartet: • Colt, Lancer, Lancer Kombi (3367 Stück, Bj. 1992/93) • L300, L400 (919 Stück, Bj. 1995; 223 Stück, Bj. 1995) • Lancer, Lancer Kombi (2953 Stück, Bj. 1996) • Galant (35 Stück, Bj. 1997). Details über die technischen Mängel werden mit den offiziellen Rückrufen bekannt gegeben.
Mitsubishi rechnet damit, dass der neue Skandal in den nächsten Monaten zu einem Rückgang des Absatzes führe, der das Unternehmen 20 Milliarden Yen (fast 150 Millionen Euro) Gewinn kosten werde. Die Reparaturkosten werden auf umgerechnet knapp 20 Millionen Euro beziffert. Bereits vor vier Jahren litt der Konzern unter einem Skandal um vertuschte Rückrufe. Weltweit mussten damals zwei Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten; trotz Hinweisen des Unternehmens an die Behörden sei aber niemand den Fällen aus den Jahren vor 1998 nachgegangen, hieß es. Mitsubishi hatte die Fahrzeuge über Jahrzehnte heimlich repariert, anstatt sie formal zurückzurufen.
Okazaki versucht jetzt offenkundig, im Unternehmen gründlich aufzuräumen. Er ist seit dem Ausstieg von DaimlerChrysler aus der weiteren Finanzierung von Mitsubishi Motors im Amt. Der vor zwei Wochen verabschiedete Sanierungsplan basiere zur Hälfte auf der Ablösung der verkrusteten Unternehmensstrukturen, sagte er auf einer eilig einberufenen Pressekonferenz. Damit wolle der Konzern das Vertrauen seiner Kunden – allein 3,6 Millionen in Japan – zurückgewinnen. "Mir ist bewusst, dass unser Absatz im Juni, Juli und darüber hinaus wahrscheinlich leiden wird", sagte er mit Blick auf den verschleierten Rückruf. Im Mai waren die Verkaufszahlen von Mitsubishi Motors um 56 Prozent eingebrochen.
Außerhalb Japans sind 7274 Fahrzeuge betroffen, erklärte Helmut Bauer von Mitsubishi Deutschland. In der nächsten Zeit werden fünf Rückrufe für die folgenden Modelle gestartet: • Colt, Lancer, Lancer Kombi (3367 Stück, Bj. 1992/93) • L300, L400 (919 Stück, Bj. 1995; 223 Stück, Bj. 1995) • Lancer, Lancer Kombi (2953 Stück, Bj. 1996) • Galant (35 Stück, Bj. 1997). Details über die technischen Mängel werden mit den offiziellen Rückrufen bekannt gegeben.
Mitsubishi rechnet damit, dass der neue Skandal in den nächsten Monaten zu einem Rückgang des Absatzes führe, der das Unternehmen 20 Milliarden Yen (fast 150 Millionen Euro) Gewinn kosten werde. Die Reparaturkosten werden auf umgerechnet knapp 20 Millionen Euro beziffert. Bereits vor vier Jahren litt der Konzern unter einem Skandal um vertuschte Rückrufe. Weltweit mussten damals zwei Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten; trotz Hinweisen des Unternehmens an die Behörden sei aber niemand den Fällen aus den Jahren vor 1998 nachgegangen, hieß es. Mitsubishi hatte die Fahrzeuge über Jahrzehnte heimlich repariert, anstatt sie formal zurückzurufen.
Okazaki versucht jetzt offenkundig, im Unternehmen gründlich aufzuräumen. Er ist seit dem Ausstieg von DaimlerChrysler aus der weiteren Finanzierung von Mitsubishi Motors im Amt. Der vor zwei Wochen verabschiedete Sanierungsplan basiere zur Hälfte auf der Ablösung der verkrusteten Unternehmensstrukturen, sagte er auf einer eilig einberufenen Pressekonferenz. Damit wolle der Konzern das Vertrauen seiner Kunden – allein 3,6 Millionen in Japan – zurückgewinnen. "Mir ist bewusst, dass unser Absatz im Juni, Juli und darüber hinaus wahrscheinlich leiden wird", sagte er mit Blick auf den verschleierten Rückruf. Im Mai waren die Verkaufszahlen von Mitsubishi Motors um 56 Prozent eingebrochen.
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