Mit einem Elektrofahrzeug auf Basis des Saab 9-3 Aero Sedan will der strauchelnde schwedische Autobauer NEVS, das Nachfolgeunternehmen von Saab, in eine bessere Zukunft fahren. In Trollhättan präsentierte NEVS einen ersten Protypen des 9-3 EV (Electric Vehicle), bei dem die Lithium-Ionen-Akkus aus chinesischer Produktion so im Unterboden verstaut sind, dass sowohl Innen- wie auch Kofferraum unbeeinträchtigt bleiben. Dadurch bekommt der Saab einen niedrigen Schwerpunkt und das Gewicht wird mit 50:50 optimal auf Vorder- und Hinterachse verteilt. Die Schweden versprechen, dass der Elektro-Saab genauso sicher ist wie der Benzin-9-3 und sich genauso fährt. Eine Batterieladung soll bis zu 200 Kilometer weit reichen. Der Elektroantrieb leistet 140 PS, was eine Beschleunigung von 0 auf 100 in zehn Sekunden und Tempo 120 ermöglicht.
Saab 9-3
Auf der Flanke des elektrischen Saab 9-3-Prototypen steht auf schwedisch: "Reine Freude – entwickelt in Trollhättan".
Zuletzt hatte NEVS wegen drohender Insolvenz Schlagzeilen gemacht, letzten Meldungen zufolge stehen derzeit die Bänder still. Saab gehörte bis 2010 zu General Motors und wurde dann vom Sportwagenbauer Spyker übernommen. Ende 2011 beantragte Saab Insolvenz, die verbliebenen Fahrzeuge wurden versteigert. Mitte 2012 ging die Marke an ein chinesisch-japanisches Konsortium. Anfang Dezember 2013 rollten im schwedischen Trollhättan die ersten Autos basierend auf dem Saab-Modell 9-3 vom Band.
Wegen der Liquiditätsprobleme hatte sich Saab schon im Mai von Beratern getrennt. Der chinesische Haupteigner National Modern Energy Holdings sucht derzeit nach neuen Partnern. "Wir sind gerade mit zwei großen asiatischen Autobauern im Gespräch", sagte ein NEVS-Sprecher jüngst. "Wir können derzeit nicht all unsere Schulden bezahlen", hatte ein NEVS-Sprecher zuvor eingeräumt. Zur Höhe der Schulden schwieg er. Das Unternehmen sei nicht insolvent, hieß es auf der Unternehmens-Website: "Wir haben Vermögenswerte, die größer sind als unsere Schulden."