Erst waschen ...

Keine Jahreszeit setzt dem Auto mehr zu als der Winter, ständige Salzduschen stellen jeden Korrosionsschutz auf eine harte Probe. Was wenig bekannt ist: Während der Fahrt entsteht an vielen Stellen der Karosserie leichter Unterdruck, der die zerstörerische Salzsuppe in Falze und Fugen hineinsaugt.Wir wollen hier gar nicht so tun, als könnten wir den Rostauslöser Nummer eins dort so einfach herauswaschen - das geht nicht. Aber wir können seine Konzentration verdünnen, indem wir mit viel klarem Wasser unter hohem Druck alle Ritzen und schlecht erreichbaren Stellen ausspülen. Denn auch Streusalz ist gut wasserlöslich.

Aber Vorsicht: Auch die Hochdruckreiniger an Tankstellen und Waschplätzen können Schäden anrichten, wenn ein Mindestabstand unterschritten wird. Also nie näher rangehen als 20 Zentimeter. Dies gilt auch für Gummiteile wie Reifen, bei offen gestalteten Felgen sind auch Schläuche und Dichtungen der Bremse gefährdet. Wichtig: Nach der Wäsche keine Glanzkonservierer aufsprühen - die erschweren die folgenden Lackarbeiten.

... dann nachbessern

Denn nach dem Trocknen folgt der kritische Blick auf den Lackzustand. Oft hat sich an frischen Steinschlägen schon Rost gebildet, auch verzinkte Autos sind dagegen nicht immun. Bis zur Pfenniggröße lassen sich einzelne Stellen mit einem Lackstift ausbessern, wobei die mitgelieferte Mini-Drahtbürste den Rost wegputzt. Größere Schäden dagegen sind bei einem Lackierbetrieb besser aufgehoben, soll kein Patchwork-Muster entstehen.

Ist der Lack ansonsten intakt, genügt anschließend eine Konservierung. Doch im Normalfall dürfte nach einem Winter in der Laternengarage eine leichte Politur nötig sein. Außerdem gilt es zu bedenken: Bei den gemäßigten Temperaturen im März oder April lassen sich die meisten Polituren besser und weniger schweißtreibend verarbeiten als im Hochsommer, wenn sie schon auf dem Schwamm antrocknen. In der Zeit genügt dann gelegentliches Konservieren, damit sich Insekten leichter abwaschen lassen.