Elektromobilität und Carsharing – diese beiden Trends bringt nun ausgerechnet der kriselnde französische Hersteller Citroën aufwendig zusammen. In Berlin werden zunächst 100, später bis zu 500 C-Zero auf die Straße gebracht – als Elektroauto für alle. Multicity-Carsharing nennt Citroën das. Es soll die Teilnehmer nicht nur unabhängig mobil machen, sondern auch die Faszination des E-Autos näherbringen. "Wir leisten einen beispiellosen Beitrag für den Aufbau der Elektromobilität in Deutschland", erklärte ein Firmensprecher.
Citroen C-Zero in Berlin
Der gemietete C-Zero kann nach Benutzung an einer öffentlichen Ladestation abgestellt werden, muss er aber nicht.
Und so funktioniert das Angebot: Anmelden unter www.multicity-carsharing.de. Wer das bis zum 28. August 2012 macht, spart die 25 Euro Aufnahmegebühr. Mit der Kundenkarte können dann die E-Autos in der erweiterten Berliner Innenstadt geöffnet und gefahren werden. Wo das nächste E-Auto steht und welchen Ladezustand die Batterie hat, erfährt der Nutzer über die Citroën-Multicity-Smartphone-App, mit der er auch reserviert. Für 2,50 Euro pro angefangene zehn Minuten kann er durch Berlin fahren. Wer zehn Euro Monatsgrundpreis zahlt, fährt für nur zwei Euro pro zehn Minuten. Abgestellt wird der C-Zero an jedem beliebigen Parkplatz, nicht zwingend an einer öffentlichen Ladestation. Der Tages höchstpreis beträgt 39 Euro, für Gewerbetreibende gibt es spezielle Businesstarife.
Anfang August war bekannt geworden, dass PSA die Produktion des C-Zero wegen Absatzschwierigkeiten gestoppt hat. Partner von Citroën in Berlin ist die Deutsche Bahn, deren Carsharing-Programme Flinkster und Call-a-Bike auch mit der Multicity-Kundenkarte genutzt werden können. Citroën hat zu dem angekündigt, das Elektroauto-Carsharing auch in zwei weiteren deutschen Großstädten einzuführen.