Ampelmännchen 3.0
Gegen das Ampelpärchen ist das Ampelweibchen längst ein alter Hut.
Sie halten Händchen oder stehen eng umschlungen: Neben klassischen Ampelmännchen weisen in Wien auch schwule, lesbische und heterosexuelle Pärchen Fußgängern den Weg. Damit will Österreichs Hauptstadt für mehr Toleranz werben. Auf rund 50 Ampeln sollen die Paare Passanten über die Straße lotsen, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Die ersten Anlagen im Zentrum seien bereits eingerichtet. Hintergrund sind Events wie der Eurovision Song Contest, den die bärtige Transvestiten-Kunstfigur Conchita Wurst 2014 gewann, und der Life Ball zugunsten HIV-positiver Menschen. Auch die Verkehrssicherheit soll mit dem Hinguck-Effekt erhöht werden: Die Stadt will untersuchen, ob die diversen Liebespaare Fußgänger davon abhalten, rote Ampeln zu überqueren. Die Ampel-Pärchen sollen zunächst bis Ende Juni bleiben.
Ein weiteres Signal für Toleranz gleichgeschlechtlicher Liebe kommt nun aus München. Wie der "Merkur" berichtet, sollen dort zur Homosexuellen-Parade Christopher Street Day (CSD) am 11. Juli 2015 ebenfalls einige schwule und lesbische Ampelpaare temporär heimisch werden. Der Kreisverwaltungsausschuss nahm einen entsprechenden Antrag der Grünen/Rosa Liste mit zehn zu sieben Stimmen an. Vermutlich werden acht bis zehn Fußgängerampeln rund um den Sendlinger-Tor-Platz und am Gärtnerplatz mit Schablonen ausgestattet. Die Kosten betragen rund 10.000 Euro.